Dialyse aktuell 2019; 23(01): 34-41
DOI: 10.1055/a-0832-7383
Schwerpunkt | Pflege
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Individuelle Schulung von Hämodialysepatienten

Kann die Adhärenz messbar gesteigert werden?
Antje Dreyer
Nierenzentrum Bernau, Fachpraxis für Nieren und Hochdruckkrankheiten mit Dialyse, Bernau
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Publication Date:
13 February 2019 (online)

Zusammenfassung

Adhärenz verringert Komplikationen im Krankheitsverlauf und erhöht die Lebensqualität und -erwartung von Patienten. Die vorliegende Arbeit überprüft, ob sich die Adhärenz bei Menschen mit Chronic Kidney Disease (CKD) durch eine 2-teilige Schulung zur Nieren- und Dialysefunktion steigern lässt. Nach den Prinzipien der Salutogenese sowie einem ressourcen-orientierten Verständnis von Adhärenz wurde vermutet, dass die Schulungen die Betroffenen dazu ermutigen, sich selbstbestimmt und eigenverantwortlich an der Therapie zu beteiligen. Dazu wurde in dem Schulungsprogramm auf leichte Verständlichkeit der Sachinformationen, gehirngerechtes Lernen und individuelle Zielsetzung fokussiert. Es zeigte sich, dass die Schulung den Menschen mit CKD dabei half, niedrigere Serum-Phosphat-Werte und verringerte Ultrafiltrationswerte zu erreichen. Die Auswertung einer zusätzlichen Befragung der Patienten ergab, dass der Grund hierfür v. a. ein gesteigertes Wissen über Nieren- und Dialysefunktion war. Es wird diskutiert, unter welchen Bedingungen eine derartige Intervention in der Praxis sinnvoll implementiert werden kann. Die Ergebnisse werden im Kontext der nephrologischen Pflege gesehen.