Dtsch Med Wochenschr 2019; 144(08): 505
DOI: 10.1055/a-0835-7427
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Virushepatitis im Wandel

Virus Hepatitis in Transition
Robert Thimme
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Publication Date:
15 April 2019 (online)

Die Virushepatitis ist aufgrund ihrer weltweiten Prävalenz die siebthäufigste Todesursache. Weltweit sterben mehr Menschen an den Folgen einer Virushepatitis als an einer Malaria oder HIV-Infektion und etwa genauso viele wie an einer Tuberkulose. Die hohe Mortalität der Virushepatitis ist primär durch ihren häufig chronischen Verlauf, der bis zur Leberzirrhose und zum hepatozellulären Karzinom fortschreiten kann, bedingt. Daher ist eine rechtzeitige Diagnose einer chronischen Virushepatitis von großer Bedeutung. Die aktuellen Therapien können bei rechtzeitiger Diagnose ein Fortschreiten der Lebererkrankung verhindern. Diese reichen von direkt antiviral wirksamen Medikamenten, wie bei der Hepatitis-B-Virus (HBV) und Hepatitis-C-Virus (HCV) -Infektion, bis zur Reduktion der Immunsuppression oder Ribavirin-Therapie bei der chronischen Hepatitis-E-Virus (HEV)- Infektion. Auch die Therapieziele unterscheiden sich deutlich. Bei der chronischen HCV-Infektion kann fast immer eine Viruselimination erreicht werden, dies gelingt in der Regel bei der chronischen HBV-Infektion nicht – hier wird primär eine dauerhafte Virussuppression angestrebt.