Diabetologie und Stoffwechsel 2019; 14(02): 75
DOI: 10.1055/a-0842-1357
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publication Date:
16 April 2019 (online)

der Trend ist ungebrochen: Die Häufigkeit des Diabetes mellitus nimmt in den meisten Regionen der Welt trotz nationaler und internationaler Aufklärungs- und Behandlungsinitiativen weiter zu. Die WHO schätzt, dass weltweit etwa 422 Millionen erwachsene Menschen an Diabetes mellitus erkrankt sind und pro Jahr etwa 3,7 Millionen Todesfälle infolge von Diabetes mellitus und Hyperglykämie auftreten. Uns ist bewusst, dass Prävention und Lebensstilbehandlung daher in Zukunft noch wichtiger werden, ja wichtiger werden müssen, nicht nur zur Reduktion des Risikos für Folgeschäden, sondern auch aus Kostengründen für die Gesundheitssysteme. Ein Ansatz dafür wird in der vorliegenden Ausgabe von Diabetologie und Stoffwechsel von der Tübinger Arbeitsgruppe um Herrn Prof. Fritsche untersucht. Gesetzlich Versicherte ohne Diabetes mellitus erhielten ein Informationsschreiben über ein Angebot zur Teilnahme an einer Diabetespräventionssprechstunde. Der Vorteil dieser Strategie ist die hohe Reichweite, d. h., viele Menschen können über die Krankenkassen angesprochen werden. Es zeigte sich aber, dass von 10 000 angeschriebenen Versicherten lediglich 0,11 % tatsächlich an der Präventionssprechstunde teilnahmen. Die Implementierung einer Diabetesprävention in den Versorgungsalltag ist also eine große Herausforderung, vielleicht gerade im Umfeld eines sehr umfassenden Gesundheitssystems wie in Deutschland.