Dr. med. Ulrike Proske
Prof. Dr. med. Stefan Beissert
Seit zwei Jahren nutzen wir jetzt die Möglichkeit, interessante Kasuistiken unserer
wichtigsten jährlichen Klinik-Tagung in dieser Zeitschrift zu veröffentlichen. Auch
in diesem Jahr haben wir wieder spannende Fälle aus unserem Klinikalltag zusammengetragen.
So spannt sich der Bogen von den unterschiedlichen Manifestationsformen des atopischen
Ekzems über die Besonderheiten der Behandlung junger Psoriasispatientinnen, z. B.
in der Schwangerschaft, bis hin zu lebensbedrohlichen Verläufen bei blasenbildenden
Erkrankungen. Wir möchten Ihnen ebenfalls neue Behandlungsoptionen bei metastasierten
Plattenepithelkarzinomen vorstellen und auf die Schwierigkeiten bei der Diagnostik
von pigmentierten Schleimhautläsionen eingehen. Besondere Beachtung werden aber in
diesem Jahr ungewöhnliche Urlaubssouvenirs, wie z. B. eine Quallenverletzung nach
einem Bad im Pazifischen Ozean, finden. Entsprechende Verletzungsmuster sind in unseren
Regionen eher ungewöhnlich, sollten bei zunehmendem Tourismus und verstärkten Reisaktivitäten
aber auch in die differentialdiagnostischen Erwägungen einbezogen werden.
Mit diesen Kasuistiken und weiteren Vorträgen zu den Themen Autoimmunität, Therapieoptionen
beim kutanen Lupus erythematodes, den Besonderheiten bei Impfungen immunsupprimierter
Patienten sowie einem Übersichtsvortrag zu den im Meer lauernden Gefahren werden wir
in diesem Jahr in der Klinik aber ein besonderes Jubiläum begehen. Bereits zum 60. Mal
findet das „Dresdner Dermatologische Gespräch“ statt, das im Jahr 1959 vom ersten
Ordinarius der Klinik, Prof. Dr. med. habil. Dr. med. dent. Heinz-Egon Kleine-Natrop
(1917 – 1985), ins Leben gerufen wurde. Die Dermatologie hat in Dresden eine lange
Tradition und ist mit Namen wie Eugen Galewsky (1864 – 1935) oder Karl Linser (1895 – 1976)
eng verbunden. Unsere Universitätshautklinik findet den direkten Vorläufer in der
Hautklinik der damaligen Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus“ Dresden, die
im Januar 1957 gegründet wurde. Begonnen wurde damals mit einer sehr eingeschränkten
räumlichen, personellen und technischen Ausstattung, und es war ein langer Weg bis
zur heutigen modernen Klinik mit hochspezialisierter Patientenversorgung, modernen
Ausbildungsmöglichkeiten und international beachteter wissenschaftlicher Forschung.
Die Hauptaufgabe war neben der Patientenversorgung von Anfang an die studentische
Lehre und Fortbildung. Deshalb wurde bereits 2 Jahre nach Gründung der Klinik, am
13. Juli 1959, die erste eigene Tagung ausgerichtet. Die Bezeichnung „Dresdner Dermatologisches
Gespräch“ wurde für die jährliche Tagung bis heute beibehalten. Die Tagung entwickelte
sich in den folgenden Jahren zu einer wichtigen Möglichkeit für einen regen fachlichen
Austausch. Es besteht nicht nur die Gelegenheit, sich über neue Trends und Entwicklungen
in der Dermatologie zu informieren, sondern es wird dabei auch immer wieder der enge
Kontakt zwischen den Kollegen der Klinik und der Praxis gepflegt. Auch ist es eine
gute Möglichkeit für die jungen Kolleginnen und Kollegen, mit Fallvorstellungen erste
Erfahrungen für die wissenschaftliche Laufbahn zu erwerben.
Der Name „Dresdner Dermatologisches Gespräch“ impliziert bereits den gewünschten wissenschaftlichen
und kollegialen Austausch mit Freunden und Kollegen, auf den wir uns in diesem Jubiläumsjahr
besonders freuen.
Prof. Dr. med. Stefan Beissert, Klinikdirektor
Dr. med. Ulrike Proske, Oberärztin/Tagungsorganisation