Was ist neu? 
         
         
            CRS und ICANS als Nebenwirkung von CAR-T-Zellen  Das Cytokine-Release-Syndrome (CRS) ist die häufigste Nebenwirkung einer CAR-T-Zell-Therapie
            und kann von leichtem Fieber bis zu einem Multiorganversagen führen. Pathophysiologisch
            kommt es beim CRS zu einem Zytokinsturm und trotz einer Therapie mit Tocilizumab sind
            refraktäre und tödliche Verläufe beschrieben. Die Symptome des Immune-Effector-Cell-associated-Neurotoxicity-Syndrome
            (ICANS) variieren von leichter Desorientiertheit bis zum lebensbedrohlichen Hirnödem.
            Die Pathophysiologie und Therapie des ICANS sind noch nicht ausreichend erforscht.
            Die Differenzialdiagnosen von CRS und ICANS sind komplex und umfassen neben Infektionen
            und Sepsis unter anderem auch eine Toxizität der vorhergehenden Therapie, ein Tumorlysesyndrom
            und nicht zuletzt einen Progress der Grunderkrankung. Ein klinischer oder laborchemischer
            Parameter zum sicheren Beweis oder Ausschluss eines CRS oder ICANS gibt es zum heutigen
            Zeitpunkt nicht.
         
         
            Intensivmedizinische Relevanz und potenzielle Entwicklungen der CAR-T-Zell-Therapie  Erste Auswertungen von Real-world-Daten deuten auf eine höhere Rate an schweren Nebenwirkungen
            im Rahmen der CAR-T-Zell-Therapie als in den Zulassungsstudien hin. Für die Indikation
            r/r-DLBCL könnten schätzungsweise bis zu maximal 300 Patienten pro Jahr in Deutschland
            eine intensivmedizinische Betreuung im Rahmen der CAR-T-Zell-Therapie benötigen. Studien
            mit wesentlich häufigeren soliden Tumoren könnten die Patientenzahl drastisch erhöhen.
         
         
            Therapieziel bei CAR-T-Zell-Patienten und Entscheidungen bei Therapiezieländerung  Aufgrund des neuen Therapiekonzepts kann ein Konflikt zwischen bislang palliativem
            Patientenkollektiv und nun möglicherweise langfristigen Remissionen entstehen. Eine
            frühzeitige Aufklärung über potenziell lebensbedrohliche Nebenwirkungen im Rahmen
            der Therapie und eine interdisziplinäre Besprechung der Therapieziele mit den Patienten
            ist entscheidend.
         Abstract 
         
         CAR T-cell treatment has brought a significant benefit for patients with relapsed
            and refractory lymphoma and even long lasting remissions seem to be possible. Despite
            the good results CAR T-cell treatment is associated with severe and potentially life-threatening
            adverse effects. Patients regularly develop Cytokine Release Syndrome (CRS) and immune
            effector cell-associated neurotoxicity syndrome (ICANS) after the transfusion of CAR
            T-cells. In addition to these immunological reactions patients can develop severe
            and life-threatening infections and other related adverse effects. Due to the increasing
            number of patients receiving CAR T-cells and the upcoming clinical trials more and
            more patients will potentially require intensive care treatment for the adverse effects
            after CAR T-cell treatment. The management of these patients requires an extensive
            diagnostic workup and complex treatment. An interdisciplinary team of hematologist,
            intensivist and others like neurologist and palliative medicine consultants is crucial
            for the best treatment of these patients. Together with the increasing number of patients
            this can lead to logistical issues for the intensive care departments of centers offering
            CAR T-cell therapies.
         Schlüsselwörter CAR-T-Zell - Cytokine-Release-Syndrom (CRS) - Immune-Effector-Cell-associated-Neurotoxicity-Syndrome
            (ICANS) - Intensivmedizin
Key words CAR T-cell - Cytokine Release Syndrom (CRS) - immune effector cell-associated neurotoxicity
            syndrome (ICANS) - intensiv care medicine