Cohen SS.
et al.
Factors Associated with Breastfeeding Initiation and Continuation: A Meta-Analysis.
J Pediatr 2018;
203: 190-196
Bei diesen Faktoren handelte es sich um das Rauchen, die Art der Entbindung, die Parität,
die Separierung von Mutter und Kind, den Bildungsstand der Mutter sowie deren Wissensstand
im Zusammenhang mit dem Stillen. Die Autoren führten innerhalb von PubMed and CINAHL
eine systematische Literaturrecherche durch (bis März 2016). Ziel war es, innerhalb
entwickelter Länder relevante, englischsprachige Observationsstudien zu identifizieren,
die die Zusammenhänge zwischen diesen Faktoren und dem Beginn und der Fortführung
des Stillens untersucht hatten. 2 Autoren gingen dabei arbeitsteilig vor. Ein Autor
extrahierte die Daten aus den Datenbanken, während ein weiterer Autor diese unabhängig
überprüfte.
Ergebnisse Rauchen wurde in insgesamt 39 Artikeln thematisiert, der Geburtsmodus in 47 Artikeln,
die Parität in 31 Artikeln, die Separierung von Mutter und Kind in 17 Artikeln, der
mütterliche Bildungsstand in 62 Artikeln und das Wissen der Mutter zum Thema Stillen
in 32 Artikeln. Nichtraucherinnen zeigten gegenüber Raucherinnen eine verstärkte Initiierung
und Fortführung der Brusternährung. Dasselbe galt für die Vaginal- im Vergleich zu
Kaiserschnittgeburten. Parität: Hier war in Bezug auf die Initiierung der Brusternährung
eine große Variabilität zu verzeichnen und das relative Risiko (RR) bei einem Vergleich
zwischen Mehr- und Erstgebärenden nicht signifikant. Hinsichtlich einer Fortführung
des Stillens erwiesen sich die Ergebnisse als konsistenter. Bei einem überwiegenden
Teil der Studien ermittelten die Autoren einen positiven Zusammenhang zwischen Multiparität
und einer Fortführung des Stillens. Es bestand eine Assoziation zwischen einem Zusammenbleiben
von Mutter und Kind und einer verstärkten Initiierung und Fortführung der Brusternährung.
Dies traf ebenso auf Mütter mit einem hohen vs. niedrigen Bildungsstand zu und auf
solche mit einem größeren vs. geringeren Wissen über das Stillen. Innerhalb von Random-Effects-Modellen
erwiesen sich die RRs für eine Initiierung des Stillens am höchsten im Fall eines
hohen vs. niedrigen Bildungsstandes der Mutter (RR 2,28), eines Zusammenbleibens von
Mutter und Kind vs. einer Trennung (RR 2,01) sowie eines mütterlichen Nichtrauchens
vs. Rauchens (RR 1,76). Für die Fortführung des Stillens ermittelten die Autoren vergleichbare
Ergebnisse.
Im Rahmen der Studie wurden 6 unterschiedliche Faktoren evaluiert, die das Stillverhalten
von Müttern beeinflussen. Einige dieser Faktoren sind modifizierbar. Aus diesem Grund
sollten nach Meinung der Autoren zielgerichtete Bildungs- und Unterstützungsmaßnahmen
auf den Weg gebracht werden, um die Stillquoten zu erhöhen.
Dr. Frank Lichert, Weilburg