Dialyse aktuell 2019; 23(07): 296
DOI: 10.1055/a-0902-6844
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Ausgleich einer Hypernatriämie bei kritisch Erkrankten

Ist ein schneller Ausgleich ohne Schädigung möglich?
Mark Dominik Alscher
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Publication Date:
19 September 2019 (online)

Eine Hypernatriämie findet sich im Vergleich zu einer Hyponatriämie seltener, hat aber eine höhere Mortalität. Für das Verständnis der Pathophysiologie der Hypernatriämie muss der Wasserhaushalt berücksichtigt werden. Sehr häufig ist der Verlust freien Wassers, beispielsweise bei Diarrhöen, die Ursache für eine Hypernatriämie. Es kann aber auch durch eine Substitution von Natrium bei fehlender oder verminderter Aufnahme freien Wassers zu einer Hypernatriämie kommen. Die Therapie der Hypernatriämie orientiert sich am Hydrierungszustand des Patienten: Bei Dehydrierung steht die Gabe freien Wassers im Vordergrund, bei Hypernatriämie mit Hyperhydrierung die Mobilisation von Natrium und Volumen (Diuretika). Die Lehrmeinung aktuell ist, dass in Analogie zum Ausgleich bei Hyponatriämie der Ausgleich schonend erfolgen muss, weil sonst (bei zu schnellem Ausgleich) Demyelinisierungen auftreten können.