Neonatologie Scan 2019; 08(03): 173-174
DOI: 10.1055/a-0956-9690
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Neonatales Abstinenzsyndrom
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Muttermilch-Ernährung lindert neonatales Opiat-Abstinenzsyndrom

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Publication Date:
23 September 2019 (online)

Seit der Jahrtausendwende nimmt in den USA – wie auch weltweit – die Zahl opiatabhängiger Schwangerer zu. Damit steigt auch die Zahl der Neugeborenen mit einem medikamentös behandlungsbedürftigen Abstinenzsyndrom. Haben Neugeborene, die mit Muttermilch ernährt werden, gegenüber Formula-ernährten Säuglingen Vorteile im Hinblick auf die Dauer der Pharmakotherapie und des Klinikaufenthalts?

Fazit

Muttermilch kann Opiatentzugssymptome lindern, schlussfolgern die Autoren: Muttermilch-ernährte Neugeborene benötigen im Vergleich zu exklusiv Formula-ernährten Neugeborenen signifikant kürzer Medikamente und werden früher aus der Klinik entlassen, ohne dass dabei das Wiederaufnahmerisiko steigt. Die Studienergebnisse unterstreichen die Empfehlung der American Academy of Pediatrics, Neugeborene mit Abstinenzsyndrom – sofern keine Kontraindikationen vorliegen – mit Muttermilch zu versorgen.