ZUSAMMENFASSUNG
Das kolorektale Karzinom (KRK) ist der häufigste Tumor des Gastrointestinaltraktes,
weltweit der zweithäufigste Tumor bei Frauen und der dritthäufigste bei Männern. Die
Koloskopie ist in Deutschland seit fast 20 Jahren als endoskopische Vorsorgeuntersuchung
anerkannt. Die Steigerung der Polypen- und Adenomdetektionsrate ist ein stetiges Bestreben
aller Endoskopiker. Anspruch jeder endoskopischen Therapie ist die komplette Entfernung
des verdächtigen Befundes. Nach der aktuellen S3-Leitlinie wird zur Behandlung von
Tumoren des unteren und mittleren Rektumdrittels im Stadium II/III (cT3/4 und/oder
cN+) und im oberen Rektumdrittels bei Risikofaktoren eine neoadjuvante Radiochemotherapie
(RCTx) empfohlen. Das Nebenwirkungsspektrum leitet sich maßgeblich aus dem Bestrahlungsvolumen,
der Einzeldosis pro Fraktion, sowie der Gesamtdosis, der Behandlungsdauer und der
konkomitant eingesetzten Chemotherapie ab. Während das Kolonkarzinom in der nicht
metastasierten Situation primär operiert wird, stellt die neoadjuvante R(C)Tx den
Standard beim lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom dar. Eine adjuvante Chemotherapie
ist bei Patienten mit Kolonkarzinom im UICC-Stadium II mit Risikofaktoren und Stadium
III indiziert. Die Therapie bei Kolonkarzinom in Stadium UICC IV richtet sich nach
der Lokalisation und Anzahl der Metastasen sowie dem Allgemeinzustand des Patienten.