kleintier konkret 2019; 22(06): 1
DOI: 10.1055/a-0962-4547
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die zwei Seiten des Internets

Michaele Alef
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Publication Date:
13 December 2019 (online)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

häufig bin ich über die neuen Medien und technischen Möglichkeiten etwas „genervt“. Zum Beispiel, wenn aus dem Zimmer meines Sohnes das Stakkato-ähnliche Klicken der Maustaste beim Videospielen (natürlich nur „Strategiespiele“) ertönt und ich daran denke, wieviel Zeit er darauf ver(sch)wendet. Lange Zeit konnten wir das verhindern, aber nun ist er „erwachsen“. Oder wenn meine Tochter (wohl typisch Pubertier) in ihrer Freizeit viele Stunden in ihrem Bett „festgewachsen“ ist und auf ihrem winzigen Handybildschirm alle möglichen und unmöglichen Serien schaut. Den eigenen Fernseher haben wir ihr nicht gegönnt, aber heute wäre ich froh, wenn sie wenigstens den „großen“ Bildschirm von PC oder Notebook nutzen würde. Und das Internet macht Eltern zum Teil echt verzichtbar: meine Kinder müssen Kochen, Haus- und Reparaturarbeiten u. ä. gar nicht mehr von mir lernen, denn das Internet zeigt in Millionen von Lifehacks wie es geht, oft sogar, wie es besser geht. Auch ich habe aus dem Internet gelernt, wie man Ingwer geschickt schält! Leider entfällt so eine der „Indikationen“ für das Helfen im Haushalt!