Erfahrungsheilkunde 2020; 69(01): 64-66
DOI: 10.1055/a-0966-1817
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Schlafstörungen als möglicher kardiovaskulärer Risikofaktor

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Abb. 1 Pilotstudie: Intervallfasten bessert bei Patienten mit Metabolischem Syndrom die Stoffwechselsituation. (Foto: Tatjana Balzer/Adobe Stock)

Schlafprobleme können mit einem erhöhten Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergehen. Das berichten Wissenschaftler der School of Public Health des Peking University Health Science Center in Beijing und des Imperial College London, die Daten von 487 200 Teilnehmern im Alter zwischen 30 und 79 Jahren analysierten. Dafür verwendeten sie die „China Kadoorie Biobank“, die die wichtigsten Ursachen chronischer Krankheiten in China untersucht. Die Wissenschaftler analysierten 3 Symptome von Schlaflosigkeit, wobei die Symptome mindestens 3 Tage pro Woche andauerten: Probleme beim Einschlafen, zu frühes Aufwachen sowie Schwierigkeiten, sich tagsüber wegen des gestörten Schlafes zu konzentrieren.

Während des Studienzeitraums von 10 Jahren identifizierten die Wissenschaftler 130 032 Fälle von Herzinfarkt, Schlaganfall und vergleichbaren Erkrankungen. Teilnehmer, die über alle 3 Schlafsymptome berichteten, hatten eine um 18 % erhöhte Wahrscheinlichkeit, an Herz-Kreislauf-Störungen zu erkranken, verglichen mit denjenigen, die die Symptome nicht hatten. Diejenigen, die über Schwierigkeiten beim Fokussieren während des Tages berichteten, hatten ein 13 % höheres Risiko, einen Herzinfarkt, Schlaganfall und vergleichbare Krankheiten zu entwickeln, als diejenigen, die keine Probleme mit dem Fokussieren hatten. Die Teilnehmer, die Schwierigkeiten beim Einschlafen hatten, zeigten eine um 9 % höhere Wahrscheinlichkeit, diese Krankheiten zu entwickeln, während diejenigen, die zu früh aufwachten, mit 7 % höherer Wahrscheinlichkeit einen Schlaganfall, Herzinfarkt oder ähnliche Erkrankungen erlebten.

www.aerzteblatt.de 27.12.2019

Weitere Informationen

Zheng B, Yu C, Li L et al. Insomnia symptoms and risk of cardiovascular diseases among 0.5 million adults: A 10-year cohort. Neurology 2019; 93 (23): e2110–e2120



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Article published online:
19 February 2020

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