Psychiatr Prax 2019; 46(07): 414-415
DOI: 10.1055/a-1014-8754
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Psychische Gesundheit bei intellektueller Entwicklungsstörung

Contributor(s):
Michael Konrad
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Publication Date:
07 October 2019 (online)

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Das Verhältnis zwischen Psychiatrie und geistiger Behinderung ist nicht einfach. In den Anfängen der psychiatrischen Anstalten gab es keine Differenzierung. Die Schwachsinnigen, Imbezilen, Idioten waren ein Teil der Kranken in der Irrenanstalt und blieben das auch in den psychiatrischen Anstalten bis zur Psychiatrie-Enquete. Die folgende Enthospitalisierung führte sie in Einrichtungen der Eingliederungshilfe, in denen in erster Linie ihre Teilhabe am Arbeitsleben in den Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) gefördert wurde. Für die Psychiatrie als Institution waren sie damit aus dem Blick geraten und sie beschäftigte sich auch nicht mehr mit ihnen. In den Einrichtungen wurden sie auf ihre Intelligenzminderung reduziert. Bei der aktuell diskutierten Personenkreisverordnung zum leistungsberechtigten Personenkreis der Eingliederungshilfe wird der Zugang ausschließlich über den Grad der Intelligenzminderung diskutiert.