Laryngorhinootologie 2020; 99(02): 128-129
DOI: 10.1055/a-1024-8518
OP-Techniken
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Versorgung von Defekten des Nasenrückens und der Nasenspitze

G. Rettinger
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 February 2020 (online)

Bei kleineren Defekten können Vollhauttransplantate nützlich sein, vor allem wenn ein gut durchblutetes Empfängerlager vorliegt. Auch Insellappen aus der Stirn sind gut geeignet, bedingen aber durch ihren Stiel eine Aufwerfung der untertunnelten Haut ([Abb. 1a]). Dies wird bei einem Transpositionslappen aus der Glabella vermieden, allerdings kann durch die Drehung eine Verdickung („Hundeohr“) am Lappenstiel entstehen ([Abb. 1b]). Liegt der Defekt mehr im Bereich der Nasenspitze, kann durch einen Bilobed Flap eine ästhetisch günstige, einzeitige Defektversorgung erfolgen ([Abb. 1c]).

Zoom Image
Abb. 1a Längsovaler Hautdefekt der Nasenwurzel: Insellappen aus der Stirnhaut, subkutan gestielt (A. supratrochlearis). b Querovaler Hautdefekt der Nasenwurzel: Transpositionslappen der Glabella (nach Naht ist Annäherung der Augenbrauen möglich). c Hautdefekt der Nasenspitze: Bilobed Flap. Die Hautdicke des defektnahen Lappens soll der Tiefe des Defektes entsprechen.

Größere und mehr kaudal gelegene Defekte erfordern die Anwendung eines (para-)medianen Stirnlappens ([Abb. 2]). Ist gleichzeitig auch der Nasenabhang betroffen, kann dieser, gemäß den ästhetischen Untereinheiten, unabhängig durch einen kranial gestielten Nasolabiallappen rekonstruiert werden.

Zoom Image
Abb. 2 Deckung eines Defekts des Nasenrückens und der Nasenspitze durch paramedianen Stirnlappen links. a Der Defekt ist angefrischt und die Inzisionen markiert (unterschiedliche Schnittlänge erleichtert Rotation). Verbleibt bei × eine Hautbrücke, muss die Wundfläche an der Unterseite des Lappens mit einem Salbenverband versorgt werden. Wird die Inzision dort bis in den Defekt hinein verlängert, verbleibt kein Epitheldefekt. Hautunterminierung zum Verschluss des Entnahmedefekts. b Lappentransposition und primärer Wundverschluss. Temporäre Aufwerfung des Lappenstiels. c Nach Einheilung des Lappens Revision und Einarbeitung des Stiels.