Wie bereits vor drei Jahre fand auch 2019 die Jahrestagung der Bayerischen Röntgengesellschaft
(BRG) gemeinsam mit dem Jahreskongress der Österreichischen Röntgengesellschaft (ÖRG)
statt. Diese inzwischen zu einer gewissen Tradition gelangte gemeinsame Kongressausrichtung
der beiden Nachbarn bietet beiden Röntgengesellschaften Vorteile – nicht zuletzt in
Zeiten knapper werdender Ressourcen der Industriepartner, ohne deren Teilnahme an
der Ausstellung ein Kongress im durchgeführten Format nicht realisierbar ist. Als
Kongressort war Rosenheim gewählt worden und so konnten die Kongresspräsidenten Prof.
Dr. Gunnar Tepe, Rosenheim für die BRG und Prof. Elke Gizewski, Innsbruck für die
ÖRG vom 26. bis 28. September über 700 Teilnehmer in der „schönsten oberbayerischen
Stadt südlich des Irschenbergs“ begrüßen. So umschrieb zumindest die Oberbürgermeisterin
von Rosenheim, Frau Gabriel Bauer in Ihrem Eröffnungsgrußwort den Kongressort. Und
tatsächlich war in der vergleichsweise langen Reihe gemeinsamer Kongresse von BRG
und ÖRG erst zum zweiten Mal eine bayerische Stadt der Ausrichtungsort.
An den beiden Kongresstagen hatten die Teilnehmer die Qual der Wahl zwischen den unterschiedlichsten
Fortbildungsthemen aus annähernd allen Bereichen der Diagnostischen und Interventionellen
Radiologie. Das Programmkomitee hatte dabei ein stringentes Programm mit Sitzungen im
Einstundentakt und paritätischer Besetzung an Referenten und Moderatoren aus Bayern
und Österreich zusammengestellt. Erstmals war dabei die Reihe „Radiologie trifft …“
aufgenommen worden, wobei jeweils ein Kollege aus den Fächern Urologie, Gynäkologie,
Onkologie und Gefäßchirurgie zu Beginn der Sitzung die Erwartungen und Anforderungen
an die Radiologie aus Sicht des Anforderers formulierte. Daneben gab es in unterschiedlichsten
Workshops auch Radiologie zum „Anfassen“ und wiederum die Möglichkeit an Qualifizierungskursen
der DeGIR und der AG Herz-und Gefäßdiagnostik teilzunehmen. Von besonderer Bedeutung
war jedoch sicher der durchgehend angebotene Workshop zur standardisierten Befundung
der MR Prostatografie. Besonders erfreut zeigten sich die Kongressorganisatoren über
die mit weit über 100 Teilnehmern sehr hohe Zahl an MTRAs aus Bayern und Österreich.
Die bereits erwähnte Industrieausstellung fand an beiden Kongresstagen sehr guten
Zuspruch. Nicht zuletzt, da es durch die räumlichen Gegebenheiten möglich war annähernd
alle Stände der Industrieunternehmen in einer großen Halle gemeinsam anzuordnen und
dort auch die Verköstigung in den Pausen stattfinden zu lassen. Da bei diesem Kongress
in der Regel auch die lokalen Ansprechpartner der Firmen vor Ort sind, bietet sich
den Teilnehmern eine sehr gute Gelegenheit zum Austausch und der Besprechung zukünftiger
Projekte bzw. Anwendungen.
So verlassen die Teilnehmer Rosenheim nach gut zwei Tagen Kongress mit der Gewissheit,
in den besuchten Veranstaltungen wertvolle Informationen für die tägliche Arbeit bekommen
zu haben, vielfältige Kontakte aufgefrischt, gefestigt oder neu geknüpft zu haben
und so bestärkt in den eigenen Arbeitsalltag zurückzukehren. Anregungen zur Umsetzung
kamen dabei nicht zuletzt aus dem Eröffnungsvortrag des Geschäftsführers des örtlichen
Kongresspräsidenten zum Thema „Patientenorientierung im Gesundheitswesen – Was ist
‚value based health care‘?“. Sicherlich eine Thematik, die unter sich ständig ändernden
Rahmenbedingungen der Gesundheitspolitik nicht nur im Krankenhaus von zunehmender
Bedeutung für uns alle wird. Fachliche Kenntnisse allein sind dabei sicherlich nicht
ausreichend. Thematisch am Ball zu bleiben bietet auf lokaler Ebene wieder der nächste
Bayerische Röntgenkongress 2020 vom 15. bis 17. Oktober in Landshut, während der nächste
Bayerisch-Österreichische Kongress im Jahr 2022 in Salzburg geplant ist.
Im Rahmen der jährlichen ordentlichen Mitgliederversammlung der Bayerischen Röntgengesellschaft
wurde Prof. Dr. Hermann Helmberger, München, als Schriftführer in den Vorstand gewählt.
Er übernimmt die Position, die durch den im vergangenen Jahr völlig überraschenden
Tod von Prof. Dr. Josef Tacke, Passau, vakant war.