PPH 2020; 26(01): 4-5
DOI: 10.1055/a-1032-3039
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Publication Date:
10 February 2020 (online)

Jugend-Suizide steigen nach Ferienende an

RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung

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((Symbolbild/Quelle: Sabphoto/stock.adobe.com))

Unter Jugendlichen in Deutschland geht fast jeder 8. Todesfall auf Suizid zurück. Die Gründe für diesen Schritt dürften sehr unterschiedlich sein. Wie eine aktuelle Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung zeigt, scheint die Schule dabei jedoch zum Teil eine Rolle zu spielen: Die Wahrscheinlichkeit eines Suizids ist insbesondere an den ersten beiden Schultagen nach Ferienende erhöht (um gut 30 %). Allerdings könne die Studie nicht zeigen, ob das an Problemen mit Mitschülern, Schwierigkeiten im Unterricht oder an ganz anderen Gründen im schulischen Umfeld liege, so RWI-Gesundheitsökonomin Dörte Heger, eine der Autorinnen der Studie.

„In jedem Fall sollten Eltern, Lehrer und Akteure der Bildungspolitik die psychische Verfassung der Schüler und die Gefahren von Mobbing und Schulstress noch stärker in den Blick nehmen, insbesondere an den ersten Tagen nach den Ferien“, rät Heger. So könnten gezielte Präventionsprogramme eingesetzt und Hinweise auf spezielle Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche wie die „Nummer gegen Kummer“ (erreichbar per Telefon unter 116 111) gegeben werden.