Neonatologie Scan 2020; 09(03): 209
DOI: 10.1055/a-1078-3598
Aktuell
Zentralnervensystem

Frühgeborene: Kleinhirndurchmesser sagt mentale Entwicklung voraus

Bei Frühgeborenen ist eine unauffällige zerebrale Bildgebung am errechneten Termin keine Garantie für eine normale neurologische Entwicklung: Auch wenn offensichtliche Hirnschäden fehlen, sind langfristige Defizite nicht ausgeschlossen. Da eine gesunde kognitive Entwicklung ein intaktes Kleinhirn voraussetzt, gingen österreichische Forscherinnen der Frage nach, inwiefern sein Durchmesser die entwicklungsneurologische Prognose vorhersagt.

Fazit

Ein erheblicher Anteil der Frühgeborenen ohne offensichtliche Hirnschäden weist eine verzögerte Kleinhirnentwicklung auf, schlussfolgern die Autorinnen. Diese geht im korrigierten Alter von 2 Jahren mit einem um 17 % geringeren durchschnittlichen MDI einher. Für eine normale kognitive Entwicklung, so ihr Fazit, ist ein intaktes Kleinhirn unabdingbar. Zukünftige Studien müssen nun die Studienpatienten unter entwicklungsneurologischen Gesichtspunkten weiter beobachten.



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Article published online:
21 August 2020

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