Neonatologie Scan 2020; 09(03): 196
DOI: 10.1055/a-1078-3830
Aktuell
Pharmakologie

Akutes Nierenversagen unter intravenösem Aciclovir

Angesichts des schweren und nicht selten tödlichen Verlaufs der Infektion mit dem Herpes-Simplex-Virus (HSV) bei Neugeborenen und Säuglingen, wird in Verdachtsfällen großzügig Aciclovir eingesetzt. Die intravenöse Therapie kann allerdings eine Kristallnephropathie hervorrufen, welche in ein akutes Nierenversagen mündet. Eine einzige Medikamentendosis reicht dabei unter Umständen aus. Wie häufig muss mit dieser Komplikation gerechnet werden?

Fazit

Nur wenige Neugeborene und Säuglinge entwickeln unter intravenösem Aciclovir ein akutes Nierenversagen, so das Forscherteam. Meist tritt die Komplikation bereits innerhalb kurzer Zeit nach Therapiebeginn auf. Am stärksten gefährdet sind diesbezüglich offenbar kränkere Patienten sowie Patienten, die weitere nephrotoxische Pharmaka erhalten. Sie empfehlen, unter der Aciclovirbehandlung – insbesondere bei Risikopatienten – engmaschig die Nierenfunktion zu überwachen.



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Article published online:
21 August 2020

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