Pneumologie 2020; 74(02): 73-74
DOI: 10.1055/a-1090-8332
Pneumo-Fokus
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Seminar Klinische Zytologie in der Pneumologie in Halle (Saale)

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Februar 2020 (online)

 

    Am 25. und 26. Oktober 2019 fand das jährliche Zytologieseminar in Halle (Saale) unter der Schirmherrschaft der Sektion Endoskopie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin statt. Schwerpunktthema war in diesem Jahr das Lungenkarzinom.


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    Neben der Auswahl der geeigneten Verfahren zur Materialgewinnung unter besonderer Berücksichtigung der den heutigen Anforderungen genügenden Qualität und Quantität der Biopsate (Heine, Halle) stand zunächst die klinische Bedeutung der exakten Tumortypisierung und der molekularpathologischen Untersuchungen (Rittmeyer, Immenhausen) zur Diskussion. Es ging um Fallstricke bei der Tumortypisierung des Lungenkarzinoms (Heine, Halle) und die Möglichkeiten der Abgrenzung von Metastasen anhand zytologischen Untersuchungsmaterials (Riha, Coswig) und die Relevanz der histologischen Subtypisierung des Adenokarzinoms (Bittmann, Rotenburg/W.). Welker (Großhansdorf) legte dar, dass die PDL1-Diagnostik an zytologischem Ausstrichmaterial zuverlässig möglich ist, wenngleich es bisher keine grundsätzliche Akzeptanz für dieses Verfahren gibt. Schalleschak (Wien) stellte einen Leitfaden zur Auswahl geeigneter immunzytochemischer Marker im Rahmen der zytologischen Abklärung von Lungentumoren vor. Frau Elmas (Großhansdorf) zeigte an eigenen Untersuchungen, dass bei Lungenkarzinomen eine sichere Tumortypisierung anhand kleiner histologischer Proben und an zytologischem Ausstrichmaterial durch eine morphologische und immunzytochemische Beurteilung mit einer hohen Sicherheit möglich ist. Frau Engels (Köln), Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Zytologie, berichtete über die Anforderungen an zytologische Ausstrichpräparate für die molekularpathologische Diagnostik und die hervorragende Eignung von Ausstrichen für die molekularpathologische Untersuchung. Darüber hinaus berichtete sie über die internationalen Zytologie-Kongresse (ICC, Sydney; ECC, Malmö) im Jahr 2019, an denen die Deutsche Gesellschaft für Zytologie aktiv und erfolgreich mit der Gestaltung von Companion-Meetings und Kursen beteiligt war.

    Im Rahmen freier Vorträge berichtete Schalleschak (Wien) über simultane und Zweitkarzinome der Lunge, während Soudah (Hannover) Möglichkeiten der zytologischen Diagnostik von Speicheldrüsenkarzinomen vorstellte. Frau Wülfing (Hemer) gab eine Übersicht über die Bedeutung der „rapid onsite evaluation“ (ROSE) bei bronchoskopischen Materialentnahmen und ihre eigenen Erfahrungen bei der Anwendung dieser Strategie. Jansen (Köln) stellte die Methode der elektromagnetischen Navigation für die zuverlässige Probenentnahme aus peripheren Lungenherden vor. Herr Opitz (Halle) berichtete über seine Erfahrungen der Knochenmarkbiopsie im Rahmen des Stagings von Lungenkarzinomen, die in Einzelfällen hilfreich sein kann. Das Seminar wurde durch die Vorstellung interessanter Kasuistiken (Bilkenroth, Eisleben; Hölsken, Halle) und durch Mikroskopierkurse abgerundet.

    Termine

    Seminar Klinische Zytologie in der Pneumologie
    Hauptthema: Neuroendokrine Karzinome
    20. – 21. November 2020

    Grundlagenkurs Klinische Zytologie Teil I

    • Materialgewinnung und Herstellung der Präparate

    • Ortsständige Zellen des Respirationstraktes

    • Malignitätskriterien und primäre Lungenkarzinome

    • Metastasen

    • Pleuraergusszytologie

    • Bronchoalveoläre Lavage

    07. – 09. Mai 2020

    Anmeldungen:
    Susan Arlt/Kerstin Marien
    Medizinische Klinik III
    Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara
    Mauerstr. 5
    06108 Halle/Saale
    Tel.: 0049345/213-4287 oder 4281
    Fax: 0049345/213-4282
    s.arlt@krankenhaus-halle-saale.de
    k.marien@krankenhaus-halle-saale.de

    Dr. Ralf Heine, Halle/Saale


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