Kinder- und Jugendmedizin 2020; 20(03): 196
DOI: 10.1055/a-1097-8869
Bundesverband Bunter Kreis e. V.
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Nachsorge für Kinder mit Diabetes wird häufiger verordnet

Marina Sindichakis
1   Traunstein
,
Andreas Podeswik
2   Augsburg
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Publication Date:
23 June 2020 (online)

Seit 20 Jahren hat sich die Zahl der neu an Diabetes mellitus Typ I erkrankten Kindern verdoppelt. Vor allem die Zahl der Kinder unter 6 Jahren nahm zu. Zugleich zogen neue Technologien in das Alltagsmanagement des Diabetes, wie die Insulinpumpentherapie oder das kontinuierliche Glukosemonitoring mit ein, die eine deutliche Erleichterung und Sicherheit in das Diabetesmanagement bringen. Doch Technik ersetzt die Krankheitsverarbeitung nicht. Eltern müssen zu Diabetesexperten werden und den Schock der Diagnose verarbeiten. Der Alltag der Familie verändert sich weit über den stationären Aufenthalt hinaus. In dieser Ausnahmesituationen müssen in kurzer Zeit nicht nur der Umgang mit Insulinpumpe und kontinuierlicher Blutzuckermessung,sondern auch die Ermittlung von Kohlenhydraten, das Vorgehen bei Hypo- und Hyperglykämien und die Auswirkungen von Bewegung oder Krankheit erlernt und verlässlichzu Hause umgesetzt werden. Ziel ist es, den Therapieerfolg zu gewährleisten und das Leben der Kinder nicht zu gefährden. Dieser Prozess benötigt Zeit und eine gute Begleitung, die es versteht, die medizinische Versorgung mit den seelischen – emotionalen und sozialen Bedürfnissen einer Familie, in Einklang zu bringen.