Zusammenfassung
Hintergrund Subaxiale Halswirbelsäulenverletzungen können besonders beim alten Patienten schwerwiegende
Folgen haben. Weiterhin besteht jedoch Uneinigkeit hinsichtlich des optimalen Operationsverfahrens.
Eine potenzielle Überlegenheit von ventralen oder dorsalen Strategien wird kontrovers
diskutiert.
Fragestellung Ziel dieser Studie war die Analyse des Outcomes nach ventralen und dorsalen Operationsverfahren
im Rahmen subaxialer Halswirbelsäulenverletzungen beim alten Menschen unter besonderer
Betrachtung der postoperativen Mortalität.
Material und Methoden Im Zuge einer retrospektiven Kohortenanalyse wurden die Daten von 43 Patienten ausgewertet.
Erfasst wurden neben einem ventralen oder dorsalen Operationsverfahren besonders Daten
bez. des postoperativen Überlebens.
Ergebnisse Von den 43 Patienten wurden 21 ventral und 22 dorsal stabilisiert. Es zeigte sich
kein statistisch signifikanter Unterschied im Vergleich der Operationsverfahren. Ein
erhöhtes Versterben (52,4 vs. 31,8%) konnte jedoch in der Gruppe der ventral operierten
Patienten festgemacht werden. Ebenfalls war das männliche Geschlecht, ein hohes Alter,
Translationsverletzungen, lange Operations- und Hospitalisierungsdauern sowie postoperative
Komplikationen mit einer höheren Mortalität verbunden.
Schlussfolgerung Subaxiale Halswirbelsäulenverletzungen sind beim alten Menschen mit einer hohen Mortalität
assoziiert. Auch wenn bisher kein Operationsverfahren eine grundsätzliche Überlegenheit
aufweisen konnte, sollte eine gezielte Therapieevaluation bei jedem Patienten individuell
unter Abwägen der Vor- und Nachteile der entsprechenden Behandlungsmethoden durchgeführt
werden.
Schlüsselwörter
Halswirbelsäule - subaxiale Verletzung - Mortalität - operative Therapie