ZUSAMMENFASSUNG
Die Zahl von Patienten über 80-Jahre mit Vorhofflimmern wird durch den demografischen
Wandel über die nächsten Jahre ständig zunehmen. Da all diese Patienten einen CHADS-VASc-Score
von > 2 haben, empfehlen die derzeitigen Leitlinien eine orale Antikoagulation. Auch
wegen des erhöhten Schlaganfall-Risikos bei über 80-Jährigen führt die orale Antikoagulation
mit Vitamin-K-Antagonisten zu einer signifikanten Verringerung der Rate ischämischer
Schlaganfälle. In den randomisierten Zulassungsstudien führten die NOAKs im direkten
Vergleich zu den Vitamin-K-Antagonisten zu einer Verringerung der Gesamtschlaganfallrate,
im Wesentlichen bedingt durch eine drastische Reduktion der hämorrhagischen Schlaganfälle.
Dieser Effekt war bei den über 75-jährigen Patienten sogar ausgeprägter als bei den
jüngeren Patienten. Probleme bei den > 80-Jährigen stellen die Adhärenz zur oralen
Antikoagulation, Verschlechterungen der Nierenfunktion und eine häufig beobachtete
Polypharmazie sowie das damit verbundene Risiko für Blutungskomplikationen dar.