Der Klinikarzt 2020; 49(03): 57-61
DOI: 10.1055/a-1110-6764
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Klinische Studien zur antithrombotischen Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen

Update 2019
Christoph B. Olivier
1   Klinik für Kardiologie und Angiologie I, Universitäts-Herzzentrum Freiburg – Bad Krozingen
2   Klinik für Innere Medizin III (Internistische Intensivmedizin), Universitätsklinikum Freiburg
,
Christoph Bode
1   Klinik für Kardiologie und Angiologie I, Universitäts-Herzzentrum Freiburg – Bad Krozingen
2   Klinik für Innere Medizin III (Internistische Intensivmedizin), Universitätsklinikum Freiburg
,
Daniel Dürschmied
1   Klinik für Kardiologie und Angiologie I, Universitäts-Herzzentrum Freiburg – Bad Krozingen
2   Klinik für Innere Medizin III (Internistische Intensivmedizin), Universitätsklinikum Freiburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. März 2020 (online)

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ZUSAMMENFASSUNG

Dieser Artikel soll einen Überblick über klinische Studien des Jahres 2019 zur antithrombotischen Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen geben. Im Jahr 2019 wurden auf den jährlichen Hauptkongressen der 3 international führenden kardiovaskulären Gesellschaften (American College of Cardiology, European Society of Cardiology und American Heart Association) 15 Studien zur antithrombotischen Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen vorgestellt und in einer der führenden Fachzeitschriften veröffentlicht. Der Trend geht zu einer personalisierten antithrombotischen Therapie. Während eine verkürzte Dauer der Thrombozytenaggregationshemmung nach perkutaner Koronarintervention eher sicher erscheint, profitieren Patienten mit hohem individuellem ischämischen Risiko möglicherweise von einer verlängerten intensivierten antithrombotischen Therapie. Die Standardtherapie für Patienten mit Vorhofflimmern nach perkutaner Koronarintervention besteht aus einem Nicht-Vitamin-K-Antagonist oralen Antikoagulanz und einem P2Y12-Inhibitor. Nach 12 Monaten ohne neues Ereignis reicht bei den meisten dieser Patienten eine orale Antikoagulation ohne zusätzliche Thrombozytenaggregationshemmung aus. Nach Katheter-gestütztem Aortenklappenersatz kann für Patienten ohne Indikation für eine orale Antikoagulation eine Therapie mit 10 mg Rivaroxaban nicht empfohlen werden.