ZUSAMMENFASSUNG
In den neuen ESC-Leitlinien zum chronischen Koronarsyndrom werden aktuelle, evidenzbasierte
antithrombotische Therapiekonzepte angeführt. Auf der Basis der aktuellen Studienlage
wird bei Patienten mit Vorhofflimmern und Koronarstenting bevorzugt eine duale antithrombotische
Therapie aus einem NOAK und einem P2Y12-Inhibitor empfohlen. In der Phase des chronischen
Koronarsyndroms wird bei Patienten mit zuvor erfolgtem Koronarstenting oder nachgewiesener
chronischer Koronarer Herzkrankheit eine Monotherapie mit einem NOAK oder einem Vitamin-K-Antagonisten
empfohlen. Für Patienten mit einem erhöhten ischämischen Ereignisrisiko, aber geringem
Blutungsrisiko wird eine verlängerte intensivierte antithrombotische Therapie mit
einer zweiten antithrombotischen Substanz diskutiert. Im direkten Vergleich einer
verlängerten dualen Plättchenhemmung bei Post-Myokardinfarkt-Patienten (PEGASUS-Prinzip)
erscheint eine antithrombotische Therapie aus niedrigdosiertem Rivaroxaban kombiniert
mit ASS aufgrund des Mortalitätsbenefits mit möglicherweise geringerer Blutungsneigung
vorteilhafter (COMPASS-Strategie).