GKJR-Umfrage und Sport bei rheumatischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter
Einladung zur Teilnahme an der GKJR-Umfrage 2020
Wie in jedem Jahr werden Ende Mai wieder die Ansprechpartner in den Einrichtungen
und Mitglieder der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) eingeladen,
an der Umfrage zu ihren kinder- und jugendrheumatologischen Weiterbildungs- und Versorgungsangeboten
teilzunehmen. Verantwortlich für die Umfrage zeichnet die Kommission „Qualitätssicherung
und Versorgung“. Die Einladung wird per E-Mail versendet und enthält einen Link zur
webbasierten Teilnahme. Die Deadline für die Beantwortung ist der 15. Juni 2020. Ansprechpartner
von Einrichtungen, die erstmals teilnehmen, bitten wir, alle Fragen sorgfältig zu
beantworten. Bei einer Teilnahme im Vorjahr sind einige Daten gespeichert und müssen
nur aktualisiert werden.
Durch Ihre Teilnahme an der Umfrage haben Sie die Möglichkeit, auf der Versorgungslandkarte
der GKJR im Internet genannt zu werden, unter der Bedingung, dass in Ihrer Einrichtung
mindestens ein zertifizierter Kinderrheumatologe tätig ist (siehe www.gkjr.de/versorgungslandkarte/). Nehmen Sie zusätzlich an der Kerndokumentation rheumakranker Kinder und Jugendlicher
teil, wird Ihre Einrichtung im oberen Teil der Auflistung dargestellt und erhält je
nach Angebot die Qualitätsmerkmale für Vorhandensein einer Weiterbildungsermächtigung,
Anzahl der betreuten Patienten, Vorhandensein eines ambulanten multiprofessionellen
Betreuungsteams, Möglichkeit zur stationären Betreuung und zu Angeboten zur Transition.
Im Laufe des Sommers werden die Daten ausgewertet und die Ergebnisse im Herbst 2020
in einer Ausgabe der „arthritis + rheuma“ veröffentlicht. Wir freuen uns auf Ihre
Teilnahme!
Gabriele Berg, Berlin
„Die GKJR in Bewegung“
Körperliche Aktivität, Training und Sport gelten längst als wichtige therapeutische
und (sekundär)präventive Bausteine im Rahmen rheumatischer Erkrankungen des Kindes-
und Jugendalters. Körperliche Fitness kann hierbei nicht nur die Lebensqualität, die
emotionale Befindlichkeit und die motorische Leistungsfähigkeit junger Rheumatiker
verbessern, sondern beeinflusst positiv und gezielt auch die Krankheitsaktivität und
Alltagsfunktion.
Da junge Rheumatiker – mutmaßlich aus der Befürchtung heraus, die Gelenkfunktion zu
verschlechtern – häufig einen körperlich inaktiven Lebensstil entwickeln, bedarf es
auch weiterhin einer
-
grundlegenden Multiplikation und Streuung von positiv aufklärenden Informationen und
Empfehlungen zum Thema „Kinderrheuma und Sport“,
-
Generierung zuverlässiger Aktivitätsdaten und Aufdeckung von Barrieren für körperliche
Aktivität,
-
Schaffung von Bewegungsangeboten/-maßnahmen, die der Entwicklung von Begleiterkrankungen
und negativen Folgen im späteren Leben entgegenwirken.
Dem Thema Sport bei Kinderrheuma widmen sich gegenwärtig bzw. in 2020 beginnend mehrere
Forschungsvorhaben und Veranstaltungen, die nachstehend vorgestellt werden.
Forschungsvorhaben BEWARE
Im Deutschen Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie (DZKJR) läuft seit Mai 2019
die Einschlussphase für die durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) geförderte
Studie „Stellenwert der Bewegungsdiagnostik zur Förderung früher körperlicher und
sportlicher Aktivität bei Kinderrheuma“ (BEWARE). Unter der Leitung der Professur
für Biomechanik im Sport der TU München untersucht das DZKJR gemeinsam mit dem aQua
Institut, einem unabhängigen und interessenneutralen Beratungs- und Forschungsunternehmen,
neu erkrankte Kinder und Jugendliche mit juveniler idiopathischer Arthritis (JIA).
Unterstützt wird die Studie durch das Deutsche Rheuma-Forschungszentrum, die AOK und
die Deutsche Kinderrheuma-Stiftung.
Es wird vermutet, dass die Langzeitfolgen rheumabedingter Funktionseinschränkungen
mit Hilfe angemessener Bewegungsunterstützung zum Teil vermieden werden können. Das
Protokoll der prospektiven Kohorten- und Interventionsstudie zielt darauf ab, Kriterien
für den Einsatz geeigneter Methoden zur funktionellen Diagnostik (z. B. 3D-Bewegungsanalyse,
Fitnesstest) mit Sportberatung für JIA-Patienten zu evaluieren. Dafür sollen 200 neu
erkrankte Kinder und Jugendliche mit JIA im Alter zwischen 6 und 16 Jahren bis zu
2 Jahre medizinisch begleitet und zu 3 Zeitpunkten untersucht werden. Bei der Hälfte
dieser Kinder kommt eine differenzierte Sportberatung (Sportberatungstool) zum Einsatz.
Die Vergleichsgruppe erhält eine Standardversorgung und -empfehlung zum Sport. Verglichen
werden unter anderem der Gesundheitszustand, die motorische Leistungsfähigkeit und
die Lebensqualität.
Projektergebnisse sind Indikationskriterien, die zu einem effizienteren Ressourceneinsatz
der funktionellen Diagnostik führen, sowie ein EDV-basiertes Sportberatungstool. Es
soll vor allem die bedarfsgerechte Versorgung der Patienten mit Funktionseinschränkungen
profitieren. Die Ziele sind, die motorischen Fähigkeiten und die Lebensqualität dieser
Patienten nachhaltig zu verbessern. Nach erfolgreichem Studienabschluss wird behandelnden
Kinderrheumatologen und Kinderärzten ein Beratungsinstrument an die Hand gegeben,
um möglichst alle betroffenen Kinder und Jugendlichen frühzeitig zum richtigen und
sicheren Sport zu beraten und langfristige Einschränkungen zu verhindern.
Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich bitte an SportAG@rheuma-kinderklinik.de.
Forschungsvorhaben TARISMA
Im Rahmen des vom BMBF geförderten Verbundprojekts TARISMA (Targeted Risk Management
in Musculoskeletal Diseases) wird unter Federführung des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums
in Berlin eine Akzelerometer-basierte Erfassung körperlicher Aktivität und sitzenden
Verhaltens bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit rheumatischen und muskuloskelettalen
Erkrankungen (RMDs) durchgeführt. Das Teilprojekt ActiMON (Activity Monitoring in
Adolescents and Young Adults with Inflammatory Rheumatic Musculoskeletal Diseases)
adressiert damit eine Altersphase, die durch gesundheitsbezogene Entwicklungsaufgaben,
Risiken sowie Chancen charakterisiert ist und zu denen sich im Rahmen chronischer
rheumatischer Erkrankungen besondere Herausforderungen gesellen. Ein ungesunder Lebensstil
und eine fehlende medizinische Betreuung können hier gravierende Folgen haben. Eine
Risikoidentifikation und Prävention sind daher umso notwendiger. Gekoppelt ist ActiMON
an die Kerndokumentation rheumakranker Kinder und Jugendlicher (Kinder-KD), die Arzt-
und patientenberichtete Gesundheitsdaten bereitstellt.
Flyer „Kinderrheuma und Sport – mit Sicherheit bewegen“
Die GKJR-Kommission „Bewegung und Sport“ widmet sich gegenwärtig der Erstellung von
Flyern zum Thema Sport bei Kinderrheuma. Diese sollen Eltern, medizinischem Fachpersonal,
aber auch Lehrern und Trainern generelle Praxistipps für eine erfolgreiche Inklusion
am Sport liefern und über Chancen und Risiken einer Sportteilnahme informieren. Die
Flyer können unter der E-Mail-Adresse sport@gkjr.de angefordert werden.
Rheuma-Spendenlauf in Berlin
Unter dem Motto „kids in motion“ findet in diesem Jahr schon zum 7. Mal der jährliche
Berliner Spendenlauf zugunsten rheumakranker Kinder und Jugendlicher statt. Federführend
organisiert von der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Deutschen Rheuma-Forschungszentrum
sind alle Interessierten, Förderer und Laufbegeisterte am 13.06.2020 zur Teilnahme
eingeladen. Eine Anmeldung ist ab sofort unter https://anmeldung.laufauswertung.com/Anmeldung/ möglich.
Themenschwerpunkt der diesjährigen Jahrestagung der GKJR
Auch bei der Jahrestagung im September in Berlin liegt ein besonderer interdisziplinärer
Schwerpunkt auf dem Thema „Bewegung“. Neben einer Vielzahl von Krankheiten, die sich
auf die muskuloskelettale Bewegung auswirken, wird auch die Rolle des Sports für Kinder
und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen aus der Sicht verschiedener
Fachdisziplinen betrachtet werden. Weitere ausführliche Informationen zu den angebotenen
Veranstaltungen werden in der kommenden Ausgabe veröffentlicht.
Benefizradtour UcanRide4arthritis
Die Benefizradtour „You Can Ride for Arthritis“ (UCANR4A) macht schon seit 4 Jahren
regelmäßig auf das Schicksal von Kindern und Jugendlichen mit rheumatischen Erkrankungen
aufmerksam (www.ucanr4a.eu). Über die eingeworbenen Mittel werden Projekte zur Verbesserung der Therapie dieser
Erkrankungen unterstützt. Im Vorfeld der Tagung wird hierzu eine Radtour von Dresden,
dem Tagungsort 2019, nach Berlin stattfinden. Bei Interesse bitte E-Mail an: ktenbrock@ukaachen.de.
IMPRESSUM
Verantwortlich für den Inhalt
Prof. Dr. Kirsten Minden Universitätsmedizin Berlin – Charité Campus Virchow und Deutsches
Rheuma-Forschungszentrum Berlin
Martina Niewerth, Deutsches
Rheuma- Forschungszentrum, Berlin