Wang Y.
et al.
Plantamajoside represses the growth and metastasis of malignant melanoma.
Exp Ther Med 2020;
19: 2296-2302
Die vorliegenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass Plantamajosid (PMS) die Lebensfähigkeit,
Migration und Invasion der Zellen wirksam hemmen und die Apoptose in malignen Melanomzellen
induzieren kann. Im Rahmen ihrer Untersuchungen führten die Wissenschaftler sowohl
mit Zellen maligner Melanome als auch normalen Melanozyten zahlreiche Labortests durch,
um die Lebensfähigkeit der verschiedenen Zelllinien unter PMS-Einwirkung miteinander
zu vergleichen. Hierfür inkubierten die Forscher A2058-Zellen und normale Melanozyten
mit verschiedenen Konzentrationen von PMS (0, 20, 80 und 160 µg/ml) unter 37˚C Umgebungstemperatur
für einen Zeitraum von 0, 24, 48 bzw. 72 Stunden. Danach führten die Experten mit
den Zellen zahlreiche Experimente durch. Anhand der Cell Counting Kit-8-Methode untersuchten
die Wissenschaftler die Zellviabilität beider Zelllinien unter PMS-Einfluss. Die Apoptoserate
der Zellen ermittelten die Forscher über eine Durchflusszytometrie. Zudem erforschten
die Experten die Zellmigration und Invasion der Zellkulturen anhand des Transwell-Protokolls.
Mittels einer PCR und einem Western-Blot-Protokoll ermittelten die Forscher, inwieweit
in den Zellen unter PMS-Wirkung Proteine zur Regulation der Apoptose exprimiert werden.
Die Resultate zeigen, dass eine PMS-Behandlung keinerlei signifikante Auswirkungen
auf die Lebensfähigkeit und die Apoptoserate normaler Melanozyten hat. Jedoch konnten
die Forscher nachweisen, dass sich eine Behandlung mit PMS signifikant auf A2058-Zellen
auswirkt. Die Ergebnisse der Cell Counting Kit-8-Methode zeigen, dass PMS die Lebensfähigkeit
der A2058-Zellen in Abhängigkeit von der jeweiligen PMS-Dosis hemmte. Außerdem nahm
die Apoptoserate der A2058-Zellen nach 48 Stunden PMS-Behandlung signifikant zu. Die
Ergebnisse des Transwell-Tests deuteten darauf hin, dass PMS die Zellmigration und
Invasion ebenfalls abhängig von der PMS-Dosis einschränkt. Anhand der PCR und der
Western-Blot-Analyse konnten die Forscher nachweisen, dass PMS die mRNA-Expression
verschiedener Proteine, die eine wichtige Rolle in der Einleitung der Apoptose spielen
(Bcl-2, Bax und Caspase-3), beeinflusst.
Insgesamt deuten die vorliegenden Ergebnisse darauf hin, dass PMS die malignen Melanomzellen
beeinflussen kann, indem es die Expression apoptotisch verwandter Gene und den PI3K/AKT-Signalweg
beeinflusst. Daher könnte PMS ein vielversprechendes neues Agens zur Behandlung des
malignen Melanoms sein, so die Autoren. In Folgeexperimenten müssen die Auswirkungen
von PMS in vivo jedoch weiter untersucht werden, um verlässliche Ergebnisse zu erhalten.
Dr. Maddalena Angela Di Lellis, Tübingen