Zusammenfassung
Der Beitrag greift die Erwartungen der Trans*Personen an die neue S3-Leitlinie auf. Die Trans*Personen scheitern bei Kostenübernahmeanträgen bei den Krankenkassen häufig daran, dass die Krankenkassen eigene Begutachtungsregeln aufgestellt haben, die in vielen Entscheidungspunkten von denen abweichen, die von der Trans*Community akzeptiert werden. Mit der Veröffentlichung der S3-Leitlinie verbinden die Betroffenen die Hoffnung, dass die Leitlinie verbindlich regelt, wann die Kostenträger bestimmte Leistungen übernehmen müssen. Die Prüfung der juristischen und standesrechtlichen Regelungen für Ärzt_innen ergibt allerdings, dass Leitlinien reinen Empfehlungscharakter haben. Eine Verpflichtung zur Kostenübernahme lässt die Leitlinie nicht zu.
Abstract
The article addresses the expectations of trans*people regarding the S3-Guideline. Applications to the health insurance companies for cost reimbursement by trans*persons often fail because the health insurers have established their own assessment rules, which differ in many decision criteria from those accepted by the trans*community. Trans*persons hope that the S3-Guideline will introduce regulations for health insurers concerning the coverage of certain services. An examination of the legal and professional regulations for physicians shows, however, that the guidelines are of a purely recommendatory nature. The guideline does not allow an obligatory coverage of costs.
Schlüsselwörter
Gesundheitsversorgung - Leitlinien - Personenstandsrecht - Transgender
Key words
guidelines - health care - personal status law - transgender