Ballonokklusion der Aorta verbessert Überleben bei Schwerverletzten

Die notfallmäßige endovaskuläre Ballon-Okklusion der Aorta (Resuscitative endovascular balloon occlusion of the aorta, REBOA) ist eine Methode zur temporären arteriellen Blutungskontrolle, die die zerebrale und koronare Perfusion aufrechterhält und dabei die hämodynamische Stabilität bei Traumapatienten verbessert. Mehrere Studien haben bislang versucht zu klären, was die optimale Indikation zum Einsatz von REBOA sein kann, gemäß aktueller Literatur könnte REBOA als Alternative zum Cross-Clamping der proximalen Aorta bei der Notfall-Thorakotomie oder zusätzlich bei lebensbedrohlichen infradiaphragmalen Blutungen eingesetzt werden.

Fazit

Bei schwer verletzten Patienten war die REBOA mit besserem Überleben bis zur Krankenhausentlassung assoziiert; ebenso war das Überleben nach 28 Tagen gegenüber der Vergleichsgruppe besser. Die Autoren schließen, dass die Methode beim Management von schwerverletzten Patienten eingesetzt werden soll. Limitationen ihrer Studie sind das retrospektive Design, ein mögliches residuelles Confounding und unklare Überlebensprädiktoren. Randomisierte kontrollierte Studien sind daher notwendig.

Publication History

Article published online:
08 June 2020