Was ist neu?
Phosphathaushalt Nach wie vor ist unklar, wann, mit welchem Zielspiegel und mittels welcher Art von
phosphatsenkenden Maßnahmen und Medikamenten die Hyperphosphatämie behandelt werden
sollte. Aus Erfahrung ist eine Kombination aus phosphatarmer Diät und Phosphatbindern
sinnvoll.
Hyperparathyreoidismus Bei chronischer Nierenerkrankung (CKD) ist eine stärkere PTH-Stimulation nötig als
bei Nierengesunden, um nicht eine adyname Osteopathie zu entwickeln. Deutlich erhöhte
PTH-Werte wiederum gehen jedoch mit einer gesteigerten Morbidität und Mortalität einher.
Für Dialysepatienten liegt der Zielbereich im Serum-PTH gemäß den KDIGO-Leitlinien
zwischen dem 2- und 9-Fachen der oberen Norm. Für Patienten mit CKD ohne Dialyse ist
der optimale PTH-Bereich nicht klar.
Vitamin D Vitamin D kann weiterhin begleitend zur Therapie der CKD-MBD und insbesondere des
Hyperparathyreoidismus eingesetzt werden. Außerhalb des Skelettsystems dürften einer
nativen Vitamin-D-Supplementierung jedoch kaum messbare Effekte zuzuschreiben sein.
Arteriosklerose Der Verzicht auf eine Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten und der Ersatz durch Rivaroxaban
kann wahrscheinlich das Fortschreiten der Koronarkalzifikation verlangsamen.
Biomarker In der Routinediagnostik von CKD-MBD und deren Therapie spielen auch weiterhin die
klassischen Biomarkern wie PTH, Phosphat, Kalzium oder alkalische Phosphatase die
größte Rolle.
Renale Osteodystrophie und Osteoporose Es ist noch nicht ausreichend belegt, wie bei CKD das Frakturrisiko zu senken ist.
SGLT2-Inhibitoren Aktuell ist der breite Einsatz von SGLT2-Inhibitoren für Patienten mit CKD G3 oder
G4 noch keine Option. Zu erwarten ist eine Indikationserweiterung auf einen GFR-Grenzwert
von zumindest 30 ml/min für die Indikation CKD und/oder Herzinsuffizienz (auch jeweils
ohne Diabetes mellitus).
Abstract
CKD-MBD (chronic kidney disease – mineral and bone disorder) describes a complex syndrome
of renal osteodystrophy, mineral disturbances and cardiovascular disease in patients
with chronic kidney disease. The present articles intends to provide an up-to-date
summary of recent clinically important developments in the field of CKD-MBD. The article
touches specifically phosphate management, secondary hyperparathyroidism, vitamin
D, arteriosclerosis, renal bone disease, and SGLT2-inhibitors. The summary also comments
on which grade of evidence novel aspects and innovative developments in CKD-BMD are
based. The author concludes that nephrologists should strive after more high-quality,
large-scale randomized-controlled interventional trials in order to optimize the evidence
behind CKD-MBD therapy.
Schlüsselwörter
Vitamin D - Hyperparathyreoidismus - renale Osteodystrophie - Biomarker - Arteriosklerose
- Evidenz
Key words
vitamin D - hyperparathyroidism - renal osteodystrophy - biomarker - arteriosclerosis
- evidence