Zusammenfassung
Studien zeigen, dass körperliche Aktivität eine Methode sein kann, um Stimmungslagen
zu beeinflussen. Unklar ist jedoch, welche Form von körperlicher Aktivität tatsächlich
effektiv ist und über welchen Mechanismus dieser Effekt erklärt werden kann. Das Ziel
der vorliegenden Untersuchung war zu untersuchen, inwiefern verschiedene soziale Aufgabenbedingungen
bei körperlicher Aktivität (kooperative Aufgabe, kompetitive Aufgabe, individuelle
Aufgabe) unterschiedlich auf den Selbstwert eines Individuums wirken und infolgedessen
aggressive Gefühle verändern. Vermutet wurde, dass kooperative Aktivitäten durch eine
Steigerung des Selbstwertes aggressive Gefühle verringern und kompetitive Aktivitäten
durch eine Verringerung des Selbstwertes aggressive Gefühle erhöhen. Die Hypothese
wurde in einem quasi-experimentellen Design im Feldsetting an 133 Teilnehmenden geprüft.
Die Ergebnisse zeigen, dass kooperative Aufgaben im Gegensatz zu kompetitiven und
individuellen Aufgaben die selbst eingeschätzte Beliebtheit (als einen Aspekt des
Selbstwertes) stärken und aggressive Gefühle reduzieren. Zukünftige Studien sollten
dieses Ergebnis experimentell und an spezifischen Personengruppen replizieren. Für
die Praxis wird empfohlen, (ggf. nach einer zuvor erfolgten Diagnostik der Stimmungslage)
kooperative Aufgaben durchzuführen, wenn die sportliche Aktivität auf eine Reduktion
von aggressiven Gefühlen abzielen soll.
Summary
Studies show that physical activity can be a method of influencing moods. However,
it is unclear which form of physical activity is indeed effective and the mechanism
by which this effect can be explained. The aim of the present study was to investigate
to what extent different social task conditions during physical activity (cooperative
task, competitive task, individual task) affect an individual’s self-esteem and consequently
change aggressive feelings. It has been suggested that cooperative activities increase
self-esteem and thus reduce aggressive feelings, whereas competitive activities lower
self-esteem and increase aggressive feelings. This hypothesis was tested in a quasi-experimental
design in a field setting on 133 participants. The results show that cooperative tasks,
in contrast to competitive and individual tasks, strengthen self-assessed popularity
(as an aspect of self-worth) and reduce aggressive feelings. Future studies should
replicate this result experimentally by targeting specific groups of people. In practice,
it is recommended (if necessary after a previous diagnosis of the mood) to carry out
cooperative tasks if the sporting activity is aimed at reducing aggressive feelings.
Stichworte Aggression - Sport - Kooperation - Kompetition - individuelle Aufgabe.
Key words Aggression - sport - cooperation - competition - individual task.