Ultraschall Med 2020; 41(04): 452
DOI: 10.1055/a-1212-9113
SGUM/SSUM-Bulletin

Taskforce Tarmed SGUM

 

    Trotz Corona-Krise hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit der Prüfung des TARDOC-Entwurfs begonnen. Von Januar 2020 bis April 2020 haben insgesamt 3 Workshops stattgefunden.

    Im Februar informierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG), dass dieses die im Juli 2019 eingereichte Tarifstruktur TARDOC für nicht genehmigungsfähig hält, da die Mehrheit der Versicherten nicht repräsentiert wird und sich die Tarifpartner (FMH und Curafutura) auf ein gemeinsames Konzept zur kostenneutralen Einführung einigen müssten. Man erinnert sich, dass die beiden Modelle in ihren Taxpunktzahlen rund 20 % auseinander lagen.

    Hauptthemen im März waren das Kostenmodell KOREG, die rollende Kostenstudie, die Bereinigung dieser Daten und die Überleitung in das Kostenmodell sowie die Eliminationssparten Apotheke und Labor. Im April wurde vor allem der OP- und Anästhesieprozess diskutiert, darunter die OP-Sockelleistungen, die Interventionsaufwandsklassen sowie die ärztliche Unterstützung. Es ging aber auch nochmals um das Baukostenmodell im Kostenmodell INFRA.

    Im Workshop im April ging es schwerpunktmäßig um die Transkodierung. Dieses hochkomplexe Werk ist die Grundlage für die Berechnungen des „External Factors“ in Zusammenhang mit der Kostenneutralität.

    In der Zwischenzeit konnten nun nach weiteren gemeinsamen Verhandlungen die FMH und die Curafutura ein gemeinsames Konzept erarbeiten. Dieses enthält nun diesen „External factor“, welcher mit dem Taxpunkt multipliziert wird und bei etwa 0,86 zu liegen kommt, aber erst auf der Rechnung erscheint. Transkodierungen haben nämlich gezeigt, dass das mit dem TARDOC zu erwartende Taxpunktvolumen etwa 14 % höher zu liegen kommt als das entsprechende TARMED-Taxpunktvolumen. Der Grund liegt in erster Linie bei den höheren Löhnen des nichtärztlichen Personals. Dieses neue Konzept wurde am 25. Juni nun dem Bundesrat nachgereicht.

    Kurz vor Redaktionsschluss erreicht mich die Meldung, dass durch den Beitritt der Krankenkasse SWICA zum TARDOC-Grundvertrag die Mehrheit der Versicherten erreicht werden konnte. Damit sind die Bedingungen des Bundesrates erfüllt und für eine Genehmigung der Tarifstruktur durch den Bundesrat sollte nun der Weg frei sein.

    Beat Dubs
    Leiter Taskforce Tarmed


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    04. August 2020

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