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DOI: 10.1055/a-1215-2397
Editorial

Die menschliche Gemeinsamkeit, die Solidarität lässt sich verkennen, aber sie lässt sich nicht aufheben!
Ferdinand Lasalle 1825–1864
Liebe Leser*innen,
die zweite Jahreswende unter Pandemiebedingungen steht vor der Tür und ein weiteres Jahr mit Einschränkungen liegt hinter uns. Und wir alle haben gemerkt, wie belastet unsere Patient*innen sind, wie anstrengend Videotherapien bei schlechtem Internet sein können und wie ermüdend sich Diskussionen um Impfungen und Masken gestalten. Wir erleben eine Gesellschaft, der eine gemeinsame Problemdefinition verloren zu gehen scheint, die sich, neben viel Solidarität wie in den Flutgebieten, weiter radikalisiert und auseinanderentwickelt.
Im Bereich der Psychotherapie versucht unsere Zeitschrift, mit vielen anderen Vertreter*innen in der Scientific Community, mehr die Gemeinsamkeiten als die Unterschiede zu beschreiben und für andere transparent und anwendbar darzustellen.
Schon bei unserem ersten Heft über Psychotraumatologie war klar, dass keine Orientierung allein die für eine umfassende Therapie notwendigen Bausteine bereitstellen kann. Insofern reiht sich die neueste Ausgabe der PiD in diese Tradition ein: In der Behandlung neuropsychologischer Störungen ist nur eine grundorientierungsübergreifende Konzeption sinnvoll und für unsere Patient*innen hilfreich. Damit neueste Ansätze auch ihren Weg in Kliniken und Praxen finden, braucht es eine Professionalisierung des psychotherapeutischen Fokus und eine stärkere Wahrnehmung des Gebiets der Neuropsychologie. Anstöße dazu möchten wir Ihnen mit diesem Heft vermitteln.
Wir wünschen Ihnen eine gute Weihnachtszeit und hoffen mit Ihnen auf ein neues Jahr mit einer guten Perspektive in unserer psychotherapeutischen Versorgung, auch für Menschen, die bislang nicht im Zentrum unseres Faches stehen.
Ihr
Michael Broda
Publication History
Article published online:
24 November 2021
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