Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2020; 07(03): 212-213
DOI: 10.1055/a-1225-0905
Aktuell
Management in der Gefäßmedizin

COVID-19: Pulmonale Endothelialitis und systemische Koagulopathie

Fast täglich erreichen uns neue Daten zum SARS-CoV-2. Die Studie in Blood fasst die Datenlage zu thromboembolischen Komplikationen und deren Management zusammen. Die histopathologische Untersuchung von Ackermann et al. zeigt pulmonale Besonderheiten bei Patienten, die an COVID-19 starben. Neben Thrombosen und Mikroangiopathie fand sich eine besondere Form der Angiogenese.

Fazit

Beide Studien weisen in die gleiche Richtung: als Kernprobleme bei COVID-19 könnten sich die Gefäßveränderungen mit begünstigten Mikrothromben und die überschießende Gerinnung als Zeichen der Thromboinflammation erweisen. Dies habe auch zu einer Diskussion um gesteigerte oder therapeutische Heparindosen geführt. Obwohl D-Dimere, Sepsis und Verbrauchskoagulopathie mit der Mortalität korrelierten, reichen laut Connors und Ackermann die Daten nicht für die generelle Empfehlung einer therapeutischen Heparingabe aus. Ausnahmen seien natürlich Patienten mit anderen Indikationen, wie z. B. Vorhofflimmern, bestätigten Thrombosen oder besonderen Risikokonstellationen.



Publication History

Article published online:
23 September 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York

 
  • 2 Ackermann M. et al. Pulmonary Vascular Endothelialitis, Thrombosis, and Angiogenesis in Covid-19. N Engl J Med 2020; 383: 120-128