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Diabetes aktuell 2020; 18(06): 217
DOI: 10.1055/a-1237-0572
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Andere Gefahren außerhalb Corona

Antje Bergmann
1   Dresden
,
Peter E.H. Schwarz
2   Dresden
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Publication Date:
16 October 2020 (online)

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Die Meldungen der letzten Wochen und Monate haben und hatten ein Thema: die Corona-Pandemie, Covid-19-Infektionen und die Regelungen dazu. An dieser Stelle sei gesagt: zu Corona wird sich in diesem Editorial nicht geäußert.

Vielmehr ist es uns wichtig, auf die vielleicht ins Vergessen geratene und gerade wieder auf dem Weg befindliche Influenzawelle aufmerksam zu machen. Es bleibt noch unklar, ob mit einer erhöhten Impfnachfrage gegen die saisonale Influenza A und B zu rechnen ist. Die letzten Jahre bescheinigten den Deutschen eher eine zunehmende Impfmüdigkeit. Deswegen an dieser Stelle: Alle Menschen mit Diabetes sollten sich gegen Influenza impfen lassen.

Unser amtierender Gesundheitsminister hat in den Medien verlautbart, dass er mit einer höheren Nachfrage nach Grippeimpfstoffen im Herbst rechne und für Deutschland vorsorglich entsprechende Impfdosen bereitgestellt werden sollen. Die aktuelle Impfstoffzusammensetzung folgt den WHO-Empfehlungen [1]. Ebenso empfiehlt der Präsident der Bundesärztekammer Grippeschutzimpfungen auch jungen Menschen mit chronischen Erkrankungen, wie beispielsweise Diabetes. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Personen ab 60 Jahren und jüngeren Patienten mit chronischen Leiden, sich impfen zu lassen. Dennoch sind die Impfraten nicht ausreichend.

Ab der Saison 2014/15 (eine Erhebung aus 7 Bundesländern) bis zur Saison 2017/18 zeigte sich ein leichtes Absinken der Influenza-Impfquoten. Dreißig Jahre nach den politischen Veränderungen in Deutschland existiert ein Ost-West-Impfgefälle [2]. Dies ist erstaunlich, regt zum Nachdenken an und muss thematisiert werden!

Wir Ärzte sind Vorbild für unsere Patienten und jedes Teammitglied – gleich welche Profession im Gesundheitswesen – sollte sich gegen Influenza impfen lassen. Oft hört man Aussagen wie „Mich trifft es nicht, ich bin gesund“ oder „Nach der Impfung wurde ich so richtig krank“. Mit diesen Märchen und Mythen müssen wir aufräumen und Aufklärungsarbeit leisten.

In diesem Sinne: Prävention geht alle an!