Journal Club AINS 2020; 09(04): 212-213
DOI: 10.1055/a-1237-3768
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Transversus-abdominis-plane-Block – eine Alternative zur thorakalen Periduralanalgesie?

In der Abdominalchirurgie ist die PDA seit langem fester Bestandteil des perioperativen Vorgehens. Wegen möglicher Nebenwirkungen wie einer Hypotension, eines epiduralen Hämatoms oder Abszesses und wegen der Zunahme minimalinvasiver operativer Zugänge mit schnellerer Rekonvaleszenz der Patienten wird jedoch nach Alternativen zur Analgesie gesucht. Auch die prä- und postoperative differenzierte Antikoagulation, insbesondere auch mit direkten oralen Antikoagulantien (DOAK), die eine genaue Beachtung des zeitlichen Intervalls zwischen letzter Dosis, Anlage der PDA und postoperativem Entfernen des Katheters erfordert, könnte zu einem Umdenken der Anästhesisten beitragen.

Fazit

Die Autoren dieser Metaanalyse beobachteten zwar eine Schmerzreduktion und einen geringeren Opiatverbrauch nach PDA, bezweifeln aber die klinische Relevanz dieser Unterschiede. Sie ermittelten eine niedrige Evidenz und stellten zahlreiche Limitationen ihrer Studie fest. So fehlte eine Verblindung, einige Endpunkte waren nicht klar und konsistent definiert und die eingeflossenen Studien zeigten sich als sehr heterogen. Die klinisch unbedeutende Schmerzreduktion müsse mit potentiellen Nebenwirkungen wie dem Hypotensionsrisiko abgewogen werden. Die Untersucher sehen im TAP-Block eine wenig invasive Alternative zur PDA in der Abdominalchirurgie. Weitere Untersuchungen zu diesem Thema sollten sich auf die Nebenwirkungen und auf funktionelle Parameter fokussieren. Techniken wie Paravertebralblockaden oder ein Quadratus-lumborum-Block müssten in die Überlegungen einfließen.



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Article published online:
09 December 2020

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