In Berlin fand vom 17.–19. September das Symposium Neue Horizonte der Radiologie statt. Diese radiologische Fortbildungsveranstaltung wird alle zwei Jahre durchgeführt
und in der Regel können etwa 250 Besucher und 60 Referenten begrüßt werden. Doch wie
lässt sich das unter Pandemie-Bedingungen bewerkstelligen?
Viele Kongresse werden derzeit online durchgeführt. Die Referent*innen halten die
Vorträge über diverse Streaming-Plattformen, Fragen der Teilnehmer*innen werden über
den Chat gestellt. Die Vernetzung der Teilnehmer untereinander gibt es dadurch quasi
nicht. Auch ein Gespräch mit den Experten beim Kaffee in der Pause ist in Online-Formaten
nur schwer umzusetzen.
Mit ausreichendem Abstand beim Symposium NHdR.
Deshalb hatten Professor Dr. Bernd Hamm und Professor Dr. Kay-Geert Hermann, die beiden
wissenschaftlichen Leiter der Veranstaltung, gemeinsam mit dem Ellington-Hotel ein
Präsenzkonzept erarbeitet, dass mit allen Hygienebedingungen nach den Vorgaben des
Berliner Senats konform ist. Aufgrund des sehr großen historischen Saals „Femina“
im Hotel konnte eine maximale Bestuhlung für 125 Personen bei 1,5 m Abstand zwischen
allen Sitzen ermöglicht werden. Hinzu kamen Maskenpflicht in den Pausen, Verpflegung
mit besonderen Hygienevorkehrungen, Desinfektionsspender in den öffentlichen Räumen
sowie Handdesinfektion für alle Teilnehmer*innen. Das warme Wetter des Berliner Spätsommers
tat sein Übriges und so konnte das Symposium auch durch die Unterstützung des Organisationsteams
mit Frau Dr. Katharina Ziegeler und Frau Vera Schmidt an der Spitze mit Erfolg durchgeführt
werden.
Diskussionen unter Pandemie-Bedingungen.
Themenschwerpunkte waren Anwendungen der künstlichen Intelligenz in der Radiologie
sowie die urogenitale, abdominelle, kardiovaskuläre und muskuloskelettale Bildgebung.
Des Weiteren gab es zwei Keynote-Lectures, einmal präsentiert von Herrn Professor
Jörg Debatin zur Digitalen Medizin in Deutschland sowie von Frau Dr. Tonja Gaibler
zum Update Radiologie und Recht.
Fester Bestandteil der Neuen Horizonte sind ebenfalls Workshops mit Hands-on Charakter.
Die Themen Prostata-MRT, Rheuma-Bildgebung und Leber-MRT wurden angeboten und von
den Teilnehmer*innen sehr gut angenommen.
Insgesamt war das Feedback überwältigend und durchweg positiv. Es sei ein sehr willkommenes
Gefühl von „Normalität“ vermittelt worden nach diesem surrealen Jahr, sagten die Teilnehmer*innen
und insbesondere die Referent*innen, die teilweise das erste Mal in 2020 auf einem
Podium standen.
Retrospektiv gesehen hatten wir das besondere Glück, den richtigen Zeitpunkt zwischen
den „Corona-Wellen“ für die Veranstaltung erwischt zu haben.
Prof. Dr. Bernd Hamm, Berlin
Prof. Dr. Kay-Geert Hermann, Berlin