Z Gastroenterol 2020; 58(11): 1143-1144
DOI: 10.1055/a-1286-5314
Der bng informiert

Laktose-Selbsttest und Fragebogen statt H2-Atemtest bzw. BZ-Messung

Diagnostik und Beratung von Patienten mit der Verdachtsdiagnose einer „Laktoseintoleranz“ gehören für Hausarzt/-ärztin, niedergelassene(n) Gastroenterologen/-in und Ernährungsberater/-in zum täglichen Geschäft. Die Erfahrungen zeigen, dass sich das Ergebnis der anstehenden Funktionsdiagnostik nach einem strukturierten Anamnesegespräch durch den erfahrenen Spezialisten oft vorhersagen lässt. Das Abfragen von „Symptomen nach dem Genuss laktosehaltiger Speisen“ sowie „bisherige Versuche einer versuchsweisen Laktosekarenz“ sind sicherlich als Schlüsselfragen anzusehen. Auch die gezielte Evaluation der Herkunft kann helfen, denn die Prävalenz der Laktoseintoleranz ist weltweit sehr unterschiedlich. Die Häufigkeit reicht von fast 100 % in Teilen von Schwarzafrika und Fernost bis zu < 8 % z. B. in Irland, Schweden und Dänemark. Eine neuere Publikation hat zuletzt die weltweiten Inzidenzen zusammengetragen und somit zur valideren Nutzung dieser Daten in der Diagnostik beigetragen (Storhaug et al., Lancet Gastroenterol Hepatol 2017; 2: 738–746).



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Article published online:
16 November 2020

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