Rofo 2020; 192(12): 1207
DOI: 10.1055/a-1293-2182
Nachruf

Prof. Dr. med. Eberhard Willich †

Prof. Dr. med. Eberhard Willich, Mitbegründer der Pädiatrischen Radiologie im deutschsprachigen Raum, wurde in Stuttgart als Sohn eines Offiziers geboren. Nach der Schulausbildung an verschiedenen humanistischen Gymnasien studierte er Medizin, legte 1943 das Staatsexamen in Berlin ab und promovierte im selben Jahr in Tübingen über die kongenitale Lungenzyste. Der Zweite Weltkrieg bedingte seinen Einsatz als Truppenarzt und eine vierjährige Gefangenschaft in der Sowjetunion. 1949 konnte er die medizinische Weiterbildung wieder aufnehmen, die er 1956 in Pädiatrie an der Städtischen Kinderklinik Bremen und 1962 als Arzt für Radiologie am Zentral-Röntgeninstitut der Städtischen Krankenanstalten Bremen abschloss. Entscheidender Mentor für ihn war Prof. Dr. Lutz Schall, damaliger Direktor der Kinderklinik, dessen besondere Vorliebe, seit seiner röntgenologischen Weiterbildung in den 1920er-Jahren, der Kinderradiologie galt. Er beauftragte ihn mit dem Aufbau der Röntgenabteilung der Bremer Kinderklinik. Zusammen entwickelten sie 1962 ein Zusatzgerät für die Röntgenuntersuchung von Kindern, das Paidoskop (Fa. Koch und Sterzel KG, Röntgenwerk Essen), das an allen den DIN-Vorschriften entsprechenden Durchleuchtungsgeräten angebracht werden konnte. 1965 wurde er mit dem Preis und dem Stipendium der Bremer Stiftung zur Förderung der Wissenschaften der Universität ausgezeichnet. Ab 1969 leitete er die Röntgenabteilung der Universitätskinderklinik Heidelberg, die er zu internationalem Ruf führte. 1970 erfolgte seine Habilitation mit dem Thema „Kardiafunktion im Kindesalter. Manometrische, kinematographische und pharmakoradiograpische Untersuchungen“, gefördert von der DFG. 1973 erhielt er die C3-Professur, 1984 wurde er emeritiert.



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Article published online:
19 November 2020

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