ZUSAMMENFASSUNG
Eine im Jahr 2009 veröffentlichte Studie aus Japan berichtete von einem inversen Zusammenhang
zwischen den Lithiumkonzentrationen im Trinkwasser und den Suizidraten in der jeweiligen
Region und erreichte damit großes öffentliches Interesse. Etwa 10 Jahre danach war
es unserer Ansicht nach an der Zeit zu prüfen, ob sich ein protektiver Effekt von
höheren Lithiumkonzentrationen im Trinkwasser auf Suizidraten in der Allgemeinbevölkerung
in weiteren Untersuchungen bestätigte. Seit 2009 wurden mehrere, überwiegend ökologische
Studien zu diesem Thema veröffentlicht und konnten zumeist den protektiven Effekt
einer höheren Lithiumkonzentration im Trinkwasser auf Suizide in mehreren Ländern
nachvollziehen. Darüber hinaus berichtete eine Studie von einem möglichen protektiven
Effekt von höheren Konzentrationen an Lithium im Trinkwasser auf die Inzidenz von
demenziellen Erkrankungen. In diesem Artikel soll die Studienlage zu diesem inversen
Zusammenhang zusammenfassend dargestellt, jedoch gleichzeitig auch auf die methodischen
Schwächen dieser Untersuchungen hingewiesen werden.
ABSTRACT
In 2009, a japanese study reached public interest by reporting from an inverse relationship
between higher lithium concentrations in tap water and suicide rates in the corresponding
region. Ten years after, we proof whether this potential beneficial effect of lithium
in tap water can be verified by further studies. Since 2009, various studies investigated
the association between lithium concentrations in tap water and suicide rates in several
countries and could confirm the inverse association between higher lithium levels
in tap water and lower suicide rates in the corresponding region. In addition, one
study also demonstrated neuroprotective effects of higher lithium concentrations in
tap water regarding the incidence of dementia. We intend to summarize the recent literature
on the promising neuroprotective effects of higher lithium concentrations in tap water
and their impact on suicide rates and dementia. In addition, we also address general
shortcomings of these studies that have to be considered when interpreting the results
and drawing conclusions.
Schlüsselwörter
Lithium - Trinkwasser - Suizidrate - Demenz
Key words
Lithium - drinking water - tap water - suicide - dementia