Notaufnahme up2date 2021; 3(03): 227-242
DOI: 10.1055/a-1320-7918
Metabolismus und Immunsystem

Endokrinologische Notfälle – Teil 2

Markus Emmelheinz
,
Michael Roden
,
Karsten Müssig

Endokrinologische Notfälle sind eher seltene, aber dann oft lebensbedrohliche Erkrankungen. Da die Symptome häufig unspezifisch sind, sind das frühzeitige Erkennen der bestehenden Beeinträchtigungen und die rechtzeitige Einleitung einer entsprechenden Therapie entscheidend für die Prognose des Erkrankten. Dieser Artikel gibt daher eine Übersicht über ausgewählte endokrinologische Notfälle.

Nachdem in Teil 1 bereits die therapeutischen Maßnahmen bei der Addison-Krise und dem hypophysären Koma beschrieben wurden [1], behandelt Teil 2 nun die Therapie der thyreotoxischen Krise, des Myxödemkomas sowie der hyperkalzämischen Krise.

Kernaussagen
  • Die Herausforderung in der Behandlung endokrinologischer Notfälle liegt darin, Symptome, klinische Zeichen und Laborwerte den einzelnen zugrunde liegenden Erkrankungen richtig zuzuordnen.

  • Nur das frühzeitige Erkennen der entsprechenden Krankheitsbilder erlaubt es, rechtzeitig eine adäquate Therapie einzuleiten.

  • Die Therapieziele bei der thyreotoxischen Krise basieren neben der intensivmedizinischen Überwachung auf einer Blockade der Schilddrüsenhormonsynthese und -sekretion, Blockade der Schilddrüsenhormonwirkung und der Behandlung der auslösenden Erkrankung.

  • Um eine mögliche Addison-Krise zu verhindern, sollte bei der Behandlung des Myxödemkomas vor Einleitung einer Schilddrüsenhormonsubstitution zunächst Hydrokortison verabreicht werden.

  • Die Therapieziele bei der hyperkalzämischen Krise umfassen Absenken des Kalziumspiegels, Ausgleich der Dehydratation und dadurch Steigerung der renalen Kalziumausscheidung sowie Verminderung der Osteoklasten-vermittelten Knochenresorption.



Publication History

Article published online:
12 July 2021

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