physiopraxis 2021; 19(02): 1
DOI: 10.1055/a-1330-4345
Editorial

Go for Activity

Martina Baumgärtner

Corona ist immer noch da. Und ich frage mich immer öfter, was das mit uns Menschen – und mit uns Physiotherapeuten – macht. Wird vieles auf Dauer verloren gehen? Früher war es beispielsweise normal, Patienten die Hände zu schütteln. Oft gab uns das schon erste Informationen für den Befund. Auch sichtbare Mimiken und Emotionen fallen derzeit weg. Das verändert die Beziehung zu Patienten. Da sind wir uns doch einig?!

Was aber bleibt in unserem systemrelevanten Job, ist die Nähe zum Menschen. Und weil der Mensch und seine Gesundheit in unserem Arbeitsalltag an erster Stelle stehen, müssen wir auch manchmal Neues wagen, anderes probieren und Veränderungen zulassen. Und ehe man darüber nachdenkt, tun wir genau das.

„Gerade jetzt ist es wichtig, dass Patienten selbst aktiv werden.“

Nie war es wichtiger, egal ob in der Therapie oder im Alltag, motiviert zu sein und ausdauernd zu bleiben für einen gesundheitsförderlichen Umgang. Angefangen bei der Händedesinfektion über die digitale Kommunikation miteinander bis hin zu den Übungen, die wir Patienten „isolationskonform“ mitgeben. Ausdauernd und geduldig zu bleiben – das merke ich gerade auch in meiner Rolle als Dozentin an einer Physiotherapieschule: Nach acht Stunden virtuellem Unterricht im Sitzen mühen sich Rücken und Gelenke, wieder mobil zu werden – DAS ist also Homeoffice. Motiviert und ausdauernd zu bleiben und stetig etwas für die Gesundheit zu tun, fängt schon bei uns selbst an.

Also lassen Sie uns auch für das Jahr 2021 die positiven Dinge sehen. Das kann die ausgeübte Toleranz im Alltag sein oder der Blick in die Therapie, der zeigt, dass es jedem Patienten logischer als sonst erscheint, dass er selbst aktiv werden muss.

Bleiben Sie gesund und alles Gute

Martina Baumgärtner



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Article published online:
15 February 2021

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