Hintergrund
Intramuskuläre venöse Malformationen sind eine relativ häufige vaskuläre Pathologie,
für welche es bis heute keine standardisierte Behandlung gibt. Die Sklerotherapie
funktioniert relativ gut, aber führt bei ausgedehnten Läsionen häufig zu unvollständigen
Resultaten bzw. Rückfällen. Die chirurgische Exzision ist oft recht invasiv und kann
bei ausgedehnten Fällen nur eine Teilentfernung der vaskulären Malformation anbieten.
In den wissenschaftlichen Guidelines wird daher auch die endovenöse Thermoablation
intramuskulärer venöser Malformationen empfohlen, ohne dass dazu jedoch wissenschaftliche
Standards existieren.
Ziel dieser Arbeit soll es sein, die Wirksamkeit einer kombinierten Therapie mit endovenöser
Thermoablation und Sklerotherapie bei intramuskulären venösen Malformationen prospektiv
zu studieren und zu dokumentieren.
Material und Methoden
Dieses Projekt wurde 2018 ausgearbeitet und vom Ethikkomitee des Kantons Waadt bewilligt.
Seit Januar 2019 werden Patienten eingeschleust. Die ersten 7 Fälle wurden bereits
als kleine Fallserie zur Publikation eingereicht.
Für die vorliegende Arbeit werden alle behandelten Patienten von Januar 2019 bis Juni
2021 prospektiv eingeschleust, vollständig dokumentiert und bezüglich des Behandlungserfolgs
analysiert.
Aus den ersten 7 zur Publikation eingereichten Fällen lässt sich vorläufig zusammenfassen,
dass durch die kombinierte Anwendung der endovenösen Thermoablation mit Schaumsklerotherapie
in 100 % ein vollständiger Verschluss der ausgedehnten intramuskulären venösen Malformationen
erreicht werden konnte. Bei den Kontrolluntersuchungen nach einer Woche und nach 6
Wochen fanden sich im Ultraschall keine komprimierbaren venösen Kammern. Nach 6 Monaten
waren bei allen Patienten die Malformationen um 60–100 % des ursprünglichen Volumens
reduziert.
Bis Mitte 2021 rechnen die Autoren damit, über 30 Patientinnen und Patienten in die
Studie eingeschlossen und analysiert zu haben. Das primäre Ziel des Projekts besteht
in der Analyse der mittelfristigen Erfolgsrate (Verschlussrate und Volumenreduktion
nach 6 Monaten). Als sekundärer Endpunkt wird die Verbesserung der Lebensqualität
gemessen. Die detaillierte Darstellung der Subtypen von ausgedehnten intramuskulären
venösen Malformationen soll ferner aufzeigen, für welchen Typen welche Technik die
besten Resultate erzielt.
Einsatz der zugeteilten Mittel der Schweizerischen Gesellschaft für Phlebologie
Die Fördergelder von 10 000 CHF werden für die Entschädigung des Ethikkomitees (5000 CHF),
für die Entschädigung des Datenmanagements und die Entschädigung der Statistiker eingesetzt.
Präsentation der Studienresultate:
Die Studienresultate sollen voraussichtlich anlässlich des 21. USGG-Jahreskongresses
vom 02.–03.12.2021 in Interlaken präsentiert werden.
Verantwortlich für Mitteilungen der SGP:
Prof. Dr. med. Jürg Hafner, Zürich