Am 6. Februar verstarb mit Joachim Robert Kalden einer der profiliertesten Rheumatologen
Deutschlands, der die Grundlagenforschung, die therapeutischen Erfolge und die akademische
Lehre auf dem Gebiet der Rheumatologie über Jahrzehnte geprägt und mitbestimmt hat.
Joachim Kalden promovierte 1966 in Tübingen bei Hans Erhard Bock. Von 1967–70 wirkte
er an der University of Edinburgh und wurde später Mitarbeiter von Fritz Hartmann
und H. Deicher in Hannover. Ab 1976 hatte er den Lehrstuhl für Klinische Immunologie
und Rheumatologie an der Universität Erlangen-Nürnberg inne. Als Direktor der Medizinischen
Klinik III entwickelte er diese rheumatologische Einrichtung zu einer international
führenden Forschungsstätte, die unter anderem auf dem Gebiet der humanen monoklonalen
Antikörper Weltgeltung erlangte. Bis 1999 fungierte er als Chairman des EULAR-Committee
for Clinical Trials. Zahlreiche herausragende Absolventinnen und Absolventen seiner
Erlanger Schule wurden auf Lehrstühle und klinische Leitungspositionen berufen. Von
1993 bis 1994 war Joachim Kalden Präsident der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie,
von 2001 bis 2003 Präsident der European League against Rheumatism (EULAR). Auch nach
seiner Emeritierung war er als Referent, Berater und Impulsgeber weithin geschätzt.
Wir sind uns der großen Ehre für die „Aktuelle Rheumatologie“ bewusst, dass in der
vorliegenden Ausgabe ein Artikel von Professor Kalden erscheint, den dieser kurz vor
seinem Tode verfasst hat. Der Artikel ist Lebenserinnerung, Vermächtnis, aber auch
Mahnung an uns, weiter am Erhalt und der schöpferischen Entwicklung der deutschen
Rheumatologie zu arbeiten, so wie es Professor Kalden zeitlebens getan hat.
Ihre Herausgeber