Journal Club AINS 2021; 10(03): 132-133
DOI: 10.1055/a-1470-1413
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COVID-19-bedingtes ARDS ähnelt ARDS anderer Ursachen

Die gesundheitlichen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben zu bisher nie dagewesenen Veränderungen geführt. Die Pandemie hat den Kollaps von Gesundheitssystemen verursacht und einen starken Druck auf die Intensivstationen erzeugt, da viele Patienten mit schwerem Verlauf eine ausgeprägte Hypoxämie und ausgeprägte pulmonale Infiltrate entwickeln, die die Notwendigkeit einer Intubation und mechanischen Ventilation nach sich ziehen. Die wesentlichen Charakteristika der aufgrund von COVID-19 mechanisch beatmeten ARDS-Patienten und die Adhärenz an lungenprotektiven Ventilationsstrategien sind nicht gut bekannt.

Fazit

Die Autoren berichten über eine große Serie von COVID-19-ARDS-Patienten. Diese scheinen ähnliche physiologische Eigenschaften zu haben wie Patienten mit anderweitig verursachtem ARDS in Hinblick auf die Compliance, den Plateaudruck und die Druckamplitude zwischen Plateaudruck und PEEP. Die 28-Tage-Mortalität stieg mit dem Schweregrad des ARDS, jedoch nicht in größerem Maße als in anderen Studien bei Nicht-COVID-ARDS. Als Limitation ihrer Studie geben die Autoren u. a. an, dass sie die Assoziation der Beatmungsstrategien mit den Outcomes nicht analysieren konnten, ferner konnte nicht ermittelt werden, weshalb bestimmte therapeutische Ansätze gewählt wurden; die Cox-Regressionsanalyse wurde nicht für Confounder adjustiert.



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Article published online:
02 July 2021

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