Notaufnahme up2date 2022; 04(02): 125-145
DOI: 10.1055/a-1487-4086
Organisation und Management in der Notaufnahme

Ersteinschätzung in der Notaufnahme – mehr als nur eine Dringlichkeitsstufe!

Sylvia Schacher
1   Zentrale Notaufnahme, Evangelisches Krankenhaus Kalk gGmbH, Köln, Deutschland (Ringgold ID: RIN14923)
,
Ingo Gräff
2   Abteilung für Klinische Akut- und Notfallmedizin, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
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Ersteinschätzung ist ein Bestandteil der täglichen Arbeit für alle in der Notaufnahme. Spätestens seit April 2021 ist sie fest in deutschen Notaufnahmen etabliert. Dieser Artikel stellt elementare Punkte zu Entwicklung und Grundlagen von Ersteinschätzungssystemen dar. Weitere Aspekte über die Dringlichkeitsstufe hinaus werden besprochen und auf zukünftigen Entwicklungen und Möglichkeiten, auch außerhalb der Notaufnahme, wird eingegangen.

Kernaussagen
  • Die Durchführung einer Ersteinschätzung für Notfallpatienten ist inzwischen Standard in deutschen Notaufnahmen.

  • Triagesysteme sind dynamisch. Änderungen müssen in den Routineablauf integriert werden.

  • Die Adhärenz an das Triagesystem muss intern regelmäßig geprüft werden, um die Validität und Reliabilität der Triage zu sichern.

  • Durch das GVWG sind im Laufe des Jahres 2022 konkrete Vorgaben zu erwarten, welche Berufsgruppen die Erstschätzung durchführen dürfen und welche Qualifikation dazu benötigt wird.

  • Ausweitungen der Ersteinschätzung in den intersektoralen Bereich stehen bevor und sind in ihren Auswirkungen noch nicht sicher abzuschätzen.

  • Es ist davon auszugehen, dass Triagesysteme bald durch KI unterstützt werden können. KI wird allerdings nicht zum Verzicht auf Triagekräfte führen.



Publication History

Article published online:
06 April 2022

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