Integraler Bestandteil der Indikationsstellung zur Operation ist die präoperative
Risikoevaluation des Patienten. Während Anamnese und körperlicher Untersuchungsbefund
unumstrittene Bestandteile der Risikoevaluation vor elektiven allgemein- und viszeralchirurgischen
Operationen erwachsener Patienten darstellen, ist bislang nur unzureichend untersucht,
ob technische Untersuchungen einen relevanten Beitrag zur Risikoeinschätzung liefern
können. Dies gilt ebenso für hämatologische und laborchemische Untersuchungen des
Patientenblutes. Die vorliegende SOP bezieht sich auf die entsprechenden Empfehlungen
der deutschen Fachgesellschaften aus dem Jahr 2017 [2]. Zusammenfassend ist die Bedeutung präoperativer Laboruntersuchungen zur Risikoevaluation
erstaunlich gering und wird von den meisten Chirurginnen und Chirurgen wahrscheinlich
überschätzt.