Zeitschrift für Palliativmedizin 2022; 23(01): 46-53
DOI: 10.1055/a-1689-7524
Originalarbeit

Präsentation von Palliativstationen und SAPV-Teams im Internet – eine korpusbasierte Metaanalyse von Webseiten[1]

Presenting Palliative Care Units and Specialized Outpatient Palliative Care Teams on the Internet – a Corpus-Based Meta-Analysis of Websites
Joachim Peters
1   Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
,
Natalie Dykes
2   Lehrstuhl für Korpus- und Computerlinguistik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
,
Maria Heckel
3   Palliativmedizinische Abteilung am Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Comprehensive Cancer Center CCC Erlangen-EMN
,
Christoph Ostgathe
3   Palliativmedizinische Abteilung am Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Comprehensive Cancer Center CCC Erlangen-EMN
,
Mechthild Habermann
1   Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
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Zusammenfassung

Hintergrund Internetseiten stellen eine wichtige Säule in der Darstellungs- und Informationspolitik palliativmedizinischer Angebote dar. Sie fungieren als Anlaufstelle für Patienten und Angehörige, aber auch für medizinisch interessierte Laien.

Methoden Es wurden 488 auf dem Wegweiser Palliativmedizin (Stand 31.7.2019) verlinkte Webseiten untersucht (242 Palliativstationen; 246 SAPV-Teams). Die Selbstdarstellung von palliativmedizinischen Versorgungsangeboten auf Webseiten wurde unter Einsatz von Keyword-Recherchen und manueller Suchanfragen analysiert.

Ergebnisse Palliativmedizinische Webseiten stellen das Konzept von Palliativversorgung im Allgemeinen dar, umreißen den Anwendungsbereich palliativen Handelns, nennen wichtige Erkrankungen und Symptome und heben die Besonderheiten des eigenen Angebots hervor. Die Webseiten der SAPV und der Palliativstationen unterscheiden sich im Hinblick auf ihre Selbstdarstellung und auf die Darstellung der eigenen Professionalität.

Diskussion Eine inhaltliche Verengung der Webseiten auf Krebserkrankungen und die Symptome Schmerz, Luftnot und Übelkeit/Erbrechen spiegelt nicht die aktuelle fachliche Diskussion über u. a. neurodegenerative Erkrankungsbilder und psychosoziale Symptome wider.

Schlussfolgerung Die Webseiten könnten dahingehend ergänzt werden, Patienten und Angehörigen das Wiedererkennen ihrer eigenen Situation zu ermöglichen und das Aufgabenfeld der Palliativversorgung umfassender abzubilden.

Abstract

Background Websites play an important role in providing information about palliative services; both for patients, relatives and interested laypersons.

Method We analysed 488 websites from Wegweiser Palliativmedizin (31.7.2019; 242 inpatient services; 246 were outpatient services). We use statistical keywords and manual queries to explore descriptions of the services and frequently named symptoms.

Results Both types websites contain general information on palliative medicine and more specific information on the sort of care units in question. Differences between in- and outpatient units relate to the way that professionality aspects are portrayed.

Discussion The websites describe a narrow spectrum of diseases (cancer) and symptoms (pain, shortness of breath, nausea), which hardly matches the current academic discourse including e. g. neuro-degenerative conditions and psycho-social symptoms.

Conclusion We propose that the sites could be extended with this information in order to enable patients and relatives to relate the services to their own situation and to more comprehensively depict the scope of palliative medicine.

1 Die Studie wurde im Rahmen des vom Universitätsbund der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg geförderten Projekts PalaDin (Palliativmedizin als Diskurs – interdisziplinär) durchgeführt.




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Article published online:
06 December 2021

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