Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel Epilepsie gehört auch bei Katzen zu den häufigeren chronischen neurologischen Erkrankungen.
Bei der diagnostischen Aufarbeitung spielt die magnetresonanztomographische (weiters:
MRT) Untersuchung eine zentrale Rolle. Bei hippocampalen MRT-Veränderungen kann die
Frage, ob diese Veränderungen die Ursache oder die Folge der Symptome repräsentieren,
oft nicht beantwortet werden.Ziel der Studie war die retrospektive Aufarbeitung der
MRT-Befunde einer großen Patientenkohorte an epileptischen Katzen.
Material und Methoden Insgesamt wurden 143 Katzen aufgeteilt in 3 Altersgruppen (< 1 Jahr, zw. 1–6 Jahre,
> 6 Jahre) in die Studie aufgenommen. Die MRT-Befunde wurden in die folgenden 4 Kategorien
aufgeteilt: Unauffällig, extrahippocampale Veränderungen, hippocampale Signaländerungen
ohne und mit Kontrastmittelaufnahme. Die Prävalenz und die Auftrittswahrscheinlichkeit
der unterschiedlichen MRT-Veränderungen wurden in den Altersgruppen mittels Chi-Quadrat-Test
und nominaler Regression geprüft.
Ergebnisse Etwa die Hälfte der Katzen (49 %) wies einen unauffälligen MRT-Befund auf. Extrahippocampale
Veränderungen wurden in 18 % der Katzen festgestellt. Hippocampale Veränderungen waren
bei 33 % der Katzen zu finden. Die hippocampale Sklerose konnte histopathologisch
in allen vier MRT-Gruppen (unauffällige MRT, extrahippocampale Veränderungen, hippocampale
Signaländerung mit und ohne Kontrastmittelanreicherung) nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung und klinische Relevanz Bei etwa 50 % der epileptischen Katzen ergibt die Gehirn MRT einen unauffälligen
Befund; extrahippocampale Veränderungen sind insbesondere bei älteren Katzen zu erwarten.
Die hippocampalen MRT-Veränderungen sind oft ätiologisch nicht zuzuordnen. Weitere
Untersuchungen sind erforderlich, um die Bedeutung von hippocampalen Veränderungen
zu verstehen.
Abstract
Objective Epilepsy is one of the more common chronic neurological diseases in cats in which
MRI plays a key role in the diagnostic work-up. Hippocampal MRI changes are common
in cats, however it is unclear whether these changes represent the reason or the consequence
of the disease.The goal of the present study was the retrospective analysis of the
MRI findings in a large cohort of epileptic cats.
Material and methods In total, 143 cats of 3 age groups (< 1 year, 1–6 years, and > 6 years) were included
in the study. MRI findings were divided into 4 categories: normal, with extrahippocampal
lesions, and hippocampal signal alterations with or without contrast enhancement.
The prevalence and frequency of these MRI findings in the age groups were examined
using chi-quadrat test and nominal regression model.
Results In approximately one half of the cats (49 %), MRI displayed normal findings. Extrahippocampal
changes occurred in 18 % of the animals. Hippocampal alterations were present in 33
% of the cats. Hippocampal sclerosis was found histopathologically in all four MRI
categories.
Conclusion and clinical relevance Brain MRI was normal in approximately 50 % of the epileptic cats. Extrahippocampal
changes are expected mostly in cats older than 6 years. The etiology of the hippocampal
alterations is unclear in most cases. Further investigations are needed for a better
understanding of the hippocampal signal alterations.
Schlüsselwörter
MRT - feline Epilepsie - Hippocampus
Key words
MRI - feline epilepsy - hippocampus