MSK – Muskuloskelettale Physiotherapie 2022; 26(01): 12
DOI: 10.1055/a-1720-0615
Forschung kompakt

Multidisziplinäre Leitlinie zur Achillessehnen-Tendinopathie

Die Achillessehnen-Tendinopathie kommt in der klinischen Praxis häufig vor, beeinträchtigt Patient*innen stark und wird umfangreich in der wissenschaftlichen Literatur thematisiert. Aus diesem Grund wurde die niederländische multidisziplinäre Leitlinie für Achillessehnen-Tendinopathien erstellt. Sie widmet sich den Risikofaktoren, der Diagnostik, Bildgebung, Behandlung, Prognose und Prävention. Sie umfasst 6 Module, in denen evidenzbasierte Empfehlungen gegeben werden. Zu jedem Bereich werden die wichtigsten Fragen aus dem Themengebiet formuliert und jeweils übersichtliche Antworten und Empfehlungen gegeben.

Die wichtigsten Empfehlungen sind: Die Diagnose „Achillessehnen-Tendinopathie“ kann gestellt werden, wenn alle folgenden Kriterien erfüllt sind: lokalisierte Symptome, Symptome im Zusammenhang mit (sportlicher) Aktivität, lokalisierte Verdickung und Vorhandensein von Schmerzen bei der Palpation. Bei der Basisbehandlung (mindestens 12 Wochen) sollten 3 Aspekte berücksichtigt werden: Edukation, Belastungsmanagement und Wadenmuskeltraining. Ist die Behandlung nicht erfolgreich, können zusätzliche Therapien erwogen werden. Vorsicht ist jedoch geboten bei nicht steroidalen entzündungshemmenden Medikamenten und/oder lokalen Kortikosteroid-Injektionen. Eine Operation sollte nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn mehr als 6 Monate Basistherapie und zusätzliche Therapien keine Verbesserung der Symptome bewirken.

Arne Vielitz



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Article published online:
14 February 2022

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