Neonatologie Scan 2025; 14(02): 161-176
DOI: 10.1055/a-1721-9533
CME-Fortbildung

Gesteigerter Schädelinnendruck im Säuglingsalter

Dopplersonografische Diagnose
Karl-Heinz Deeg
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Die frühzeitige Diagnose eines erhöhten Schädelinnendruckes ist essenziell, um rechtzeitig therapeutischen Maßnahmen ergreifen zu können, bevor es zu Einklemmung, neurologischer Verschlechterung und einer irreversiblen Hirnschädigung kommt. Der Artikel stellt ein wichtiges diagnostisches Verfahren vor: die dopplersonografische Flussmessungen in den intrakraniellen Arterien.

Kernaussagen
  • Ein erhöhter intrakranieller Druck (ICP) führt zu einer Beeinflussung der Blutströmung in den intrakraniellen Arterien.

  • Ein erhöhter intrakranieller Druck kann mit der zerebralen Dopplersonografie semiquantitativ nicht-invasiv erfasst werden.

  • Die sensitivste Methode zur Messung des erhöhten intrakraniellen Druckes ist der Anstieg der maximalen systolischen Flussgeschwindigkeit in der Pars cerebralis der A. carotis interna im Vergleich zur Pars petrosa.

  • Ein erhöhter intrakranieller Druck führt zu einer erniedrigten diastolischen Amplitude und einem Anstieg des Resistance-Index.

  • Bei fehlendem oder negativem diastolischem Fluss ist der Hirndruck so hoch wie oder höher als der diastolische Blutdruck.

  • Ein Abfall der diastolischen Amplitude bei Druck auf die Fontanelle zeigt eine aufgehobene Compliance des Schädels bei ansteigendem Schädelinnendruck an.

  • Eine negative diastolische Blutströmung in allen Hirnarterien hat eine besonders schlechte Prognose.



Publication History

Article published online:
20 May 2025

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