Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2022; 9(01): 59-76
DOI: 10.1055/a-1725-4465
CME-Fortbildung

Diagnostik und Therapie von Gefäßmalformationen

Michael Doppler
,
Wibke Uller

Die Gefäßmalformationen zählen zur Erkrankungsgruppe der vaskulären Anomalien. Aufgrund ihres z. T. sehr heterogenen klinischen Erscheinungsbildes werden die vaskulären Malformationen bzw. Anomalien nicht immer korrekt klassifiziert und bezeichnet. Weil sich die Therapien je nach Erkrankung jedoch erheblich unterscheiden, sind eine korrekte Klassifikation und Diagnose essenziell für den Behandlungserfolg.

Kernaussagen
  • Goldstandard für die Einteilung vaskulärer Anomalien ist die von der International Society for the Study of Vascular Anomalies (ISSVA) veröffentlichte und stetig aktualisierte Klassifikation. Demnach unterscheidet man vaskuläre Tumoren (Läsionen mit einer proliferativen Komponente) und vaskuläre Malformationen (nicht proliferative Veränderungen).

  • Bei der Bildgebung ist die Sonografie die Basisdiagnostik, die MRT wichtig bei vaskulären Malformationen und die CT relevant bei der Beurteilung einer knöchernen Beteiligung.

  • Eine Therapie an einem interdisziplinären Zentrum ist essenziell, wobei interventionell-radiologische Verfahren (vor allem Embolisation und Sklerosierung) eine zentrale Rolle spielen.

  • LM sind hyperintens auf T2w und hypointens (seltener intermediär) auf T1w Sequenzen. Bei makrozystischen LM ist ein Enhancement der Zystenwände, bei mikrozystischen LM ein schwaches flächiges Enhancement typisch.

  • VM weisen einen Flüssigkeits-Flüssigkeits-Spiegel, eine homogene Kontrastmittelaufnahme sowie ggf. Phlebolithen auf.

  • AVM zeigen auf T2w Sequenzen kräftige Flow Voids innerhalb der Gefäße.



Publication History

Article published online:
24 February 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany